Was ist Stand beim Lithium-Projekt auf der Koralm?
DIETRICH WANKE: Corona zwang uns, das operative Geschäft einzustampfen. Anfang 2021 machen wir für die Machbarkeitsstudie die technischen Planungen, damit wir die Bohrer in die Erde stecken können.

Die Machbarkeitsstudie sei laut Anlegerbroschüre keine Gewissheit, dass das Lithium-Projekt weiterentwickelt werde.
Das Entscheidende ist, dass mit der Machbarkeitsstudie die Finanzierung für den Lithiumabbau und die Verarbeitung in einem Hydroxidwerk aufgestellt wird, das erfordert 400 Millionen Euro.

Zuletzt machten Sie 3,257 Millionen Dollar Jahresverlust. Ein angeblich vereinbarter Kredit von 7,5 Millionen Euro bei Helvetica platzte. Wie liquid ist die European Lithium Ltd. überhaupt?
Als Prospektionsunternehmen haben wir natürlich keine regelmäßigen Einkommen. Aber wir haben keine Verbindlichkeiten und in der letzten Finanzierungsrunde 2,1 Millionen Euro aufgestellt.

Mit dem tiefen Aktienkurs von derzeit drei Cent ist European Lithium ein Übernahmekandidat?
Nein. Die Aktien sind breit gestreut. Eine kalte Übernahme ginge nur mit einem Angebot an 75 Prozent der Aktionäre.

European Lithium sucht nun Geld für Goldsuche in Australien. Was treibt Hauptaktionär Tony Sage sonst noch so?
Er ist in Australien in Gold und Eisenerz aktiv. In Westafrika ist er an einem Projekt dran mit Bergbaulizenz für 650 Millionen Tonnen Eisenerz.

Wie viel steckte man bisher in das Koralm-Lithium-Projekt?
Zehn Millionen Euro für den Kauf der Mine, weitere zehn Millionen für die Bohrungen.

Auch mit kaum höherem Börsewert sind sie von den 400 Millionen Finanzbedarf weit weg.
Ja, das wird noch eine harte Strecke. Technisch ist es machbar, aber es hängt an der Finanzierung. Adolf Winkler