Die US-Notenbank Federal Reserve hat den Leitzins bei der Zinssitzung am Mittwoch wie erwartet nicht angetastet. Er verharrt damit weiterhin in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Auch das Volumen der Anleihenkäufe bleibt mit monatlich 80 Milliarden Dollar stabil. Es gibt Signale dafür, dass die Fed den Leitzinssatz bis 2023 nahe null belassen wird.
Die Zentralbank sei weiter entschlossen, ihre "volle Bandbreite an Werkzeugen" einzusetzen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise abzufedern, hieß es weiter. Die Fed hatte bereits angekündigt, den Zinssatz bis auf weiteres nicht anheben zu wollen.
Die Fed hatte den Leitzins nach dem Übergreifen der Corona-Krise auf die USA im März in zwei großen Schritten auf fast null Prozent gesenkt. Zuvor hatte der Leitzins noch zwischen 1,50 und 1,75 Prozent gelegen.
Die Pandemie bremst die Konjunktur der weltgrößten Volkswirtschaft weiterhin aus. Die Arbeitslosigkeit war zwar im August wieder auf 8,4 Prozent gefallen. Aber rund 30 Millionen Menschen beziehen derzeit eine Form von Arbeitslosenhilfe und vor der Zuspitzung der Pandemie im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen.
Die Fed hat ihren Leitzins bereits auf nahe Null gesenkt und will den Zinssatz auch auf absehbare Zeit so niedrig halten. Wegen der Pandemie hat die Fed seit Februar bereits ihren Leitzins gesenkt, Anleihenkäufe vervielfacht und weitreichende Kreditprogramme aufgelegt, um die Finanzmärkte und die Realwirtschaft zu stabilisieren. Experten zufolge sind die Krisenmaßnahmen der Fed bereits umfassender als jene nach der globalen Finanzkrise 2008/2009.
Derzeit werden in den USA täglich rund 40.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt gibt es Daten der Universität Johns Hopkins zufolge inzwischen knapp 6,6 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und rund 195.000 damit verbundene Todesfälle.
US-Notenbankchef Jerome Powell hatte zudem anlässlich einer Notenbankkonferenz Ende August die neue geldpolitische Strategie der Fed vorgestellt. Das Inflationsziel soll sich künftig an Durchschnittswerten orientieren. Bisher stellte das Preisziel der Fed ein Punktziel dar, das sie möglichst genau erreichen wollte. Die Geldpolitik könnte nach der Änderung noch länger locker bleiben.