"Mit diesen ambitionierten Ausbauzielen setzt die Bundesregierung einen Meilenstein. Die Photovoltaik soll dazu die größte Steigerung beitragen und auch die größte Förderung erfahren“, begrüßt Herbert Paierl als Präsident des Photovoltaikverbandes Austria den Gesetzesentwurf. Die Erhöhung der Stromerzeugung um elf Terawattstunden durch Photovoltaik bedeutet fast eine Verzehnfachung der derzeitigen Leistung. „Dafür reichen aber die Dachflächen in Österreich nicht aus und es geht nicht ohne PV-Erzeugung auf Freiflächen“, betont Paierl. Für die „Steigerung der Erzeugung in der Steiermark um rund 1,6 TWH, sowie 1,0 TWH in Kärnten ist eine Aufteilung von Dach- und Freiflächen von 60:40 bzw. 50:50 notwendig“. Kärnten werde von derzeitigen Standpunkt, dass es keine PV-Anlagen auf Freiflächen geben solle, abrücken müssen, so Paierl. Durch die geplante geringere Förderung von PV-Anlagen auf Freiflächen seien Dächer und kleinere Anbieter bevorzugt. Paierl: „Die Länder und Gemeinden müssen mitgehen, das ist kein Solo für den Bund.“

Auch für die PV Invest verweisen Gerhard Rabensteiner und Günter Grabner darauf, dass andere Länder auf Freiflächen Anlagen möglich machen (Seite 26/27). Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) betonte gegenüber der Kleinen Zeitung: „Zuerst alle Dachflächen, dann vorbelastete Infrastrukturflächen.“ Kärnten fördere vor allem die Errichtung von PV-Anlagen auf und an Gebäuden. Ein zweiter Teil seien nicht mehr für Landschaftsschutz oder Landwirtschaft nutzbare Fläche, Deponieflächen, Gewerbeflächen. „Erst wenn diese Flächen ausgereizt sind und wir dennoch unsere Klimaziele nicht erreichen, kann über Alternativen auf Freiflächen nachgedacht werden“, so Schaar. Sie verwies wie Kelag-Vorstand Manfred Freitag auf das PV-Projekt vom Verbund am Umspannwerk in Ludmannsdorf.

GreenOneTec-Chef Robert Kanduth lobt, dass „mit einer Milliarde Euro Förderung pro Jahr der bisher größte und mutigste Schritt für erneuerbare Energie in Österreich“ gesetzt werde. Richtung und Tempo der Frau Minister stimmen“, lobte er Leonore Gewessler.
Von einem „brauchbaren Entwurf“ spricht Kelag-Vorstand Freitag, jedoch: „Bei Wasserkraft werden die Ausbauziele schwer erreichbar sein, in Kärnten können wir noch 0,4 TWH heben, davon die Hälfte beim Ausbau bestehender Wasserkraftwerke, der Rest mir Kleinkraftwerken. Da kratzen wir an Dogmen. Wir brauchen aber ein Sowohl-als-auch“. Das gelte auch für die Windenergie. „Es sollten wenigsten 50 Windräder am Nordostbogen von Kuchalm bis Koralpe realisiert werden.“ Bei Biomasse vermisst der Kelag-Chef im Entwurf die gemeinsame Erzeugung von Strom und Wärme. Kraft-Wärme-Kopplung und sektorübergreifende Technologie fehle.