Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist dem Ifo-Institut zufolge im August um rund eine Million gesunken. Insgesamt waren es noch 4,6 Millionen nach 5,6 Millionen im Juli, ergaben Berechnungen und Schätzungen der Münchner Forscher auf Basis ihrer monatlichen Konjunkturumfrage unter Tausenden Unternehmen.
Der Anteil an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sei damit von 17 auf 14 Prozent gesunken. "Der Rückgang war vergleichsweise kräftig im Handel, beim Gastgewerbe und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, aber wesentlich geringer in der Industrie", führte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link aus.
Rückgang auch in der Industrie
In der Industrie gab es demnach nur einen Rückgang von 2,1 auf 1,9 Millionen Kurzarbeiter und von 30 auf 27 Prozent der Beschäftigten. Wesentlich deutlicher nahm die Kurzarbeit bei den Dienstleistern ab. Im Gastgewerbe etwa sank die Zahl von 465.000 auf 377.000. Bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern gab es einen Rückgang von 603.000 auf 457.000. Im Einzelhandel wurde ein Minus von 240.000 auf 104.000 ermittelt, im Großhandel von 257.000 auf 210.000. Im Kfz-Handel waren den Ifo-Berechnungen zufolge im August noch 100.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 140.000 im Juli.
Wegen der Coronakrise war die deutsche Wirtschaft im Frühjahr mit 9,7 Prozent so stark eingebrochen wie noch nie. Für das laufende Sommerquartal rechnen Ökonomen mit einem kräftigen Wachstum, da viele Beschränkungen wieder aufgehoben oder gelockert wurden. Die deutsche Regierung geht aber davon aus, dass das Vorkrisenniveau erst Anfang 2022 wieder erreicht wird.