Insgesamt spülte das Papier 6,5 Milliarden Euro in die Kassen von Finanzminister Olaf Scholz. Die Nachfrage sei fünfmal höher als das Angebot gewesen, wie die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur am Mittwoch mitteilte.
Das eingesammelte Geld muss Scholz nun nach den Regularien für solche Anleihen für ökologische Projekte ausgeben. So sollen unter anderem nachhaltige Verkehrssysteme gefördert und CO2-Emissionen von Fahrzeugen reduziert werden.
"Der äußerst erfolgreiche Einstieg des Bundes in das Marktsegment grüner Wertpapiere zeigt, dass der innovative Ansatz von vielen Investorengruppen gut angenommen wurde und lässt erahnen, dass die Entwicklung einer grünen Benchmark von großer Bedeutung für den Kapitalmarkt ist", sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies. Im Laufe des Jahres soll eine weitere Grüne Anleihe herausgebracht werden, voraussichtlich eine fünfjährige Bundesobligation.
Diese Projekte sollen gefördert werden
Fördern will der Bund mit dem Geld konkret Projekte in den Bereichen Verkehr, Internationale Zusammenarbeit, Forschung, Innovation und Information, Energie und Industrie sowie aus der Land- und Forstwirtschaft. Der Strukturwandel erfordere umfangreiche Investitionen, die auch über den Kapitalmarkt finanziert würden, sagte Tammo Diemer von der Finanzagentur.
Deutschland ist mit Grünen Anleihen vergleichsweise spät dran. Länder wie Frankreich und Dänemark, aber auch Unternehmen und Banken begeben solche Papiere schon seit einiger Zeit. Die Nachfrage steigt weltweit stetig an.
"Voller Erfolg"
"Die Emission der ersten grünen Anleihe war ein voller Erfolg für die Bundesregierung", sagte Achim Linsenmaier von der Deutschen Bank. Das Institut hatte die Emission begleitet. Die Nachfrage sei vor allem aus Europa, besonders von Zentralbanken, Investmentfonds, Versicherungen und Hedgefonds gekommen. Die Ratingagentur Moody's sieht in der Premiere für die deutsche Öko-Anleihe einen "bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung des globalen Marktes für nachhaltige Anleihen".
Die nun platzierte Anleihe hat laut Finanzagentur eine Laufzeit von zehn Jahren und ist mit null Prozent verzinst. Das Wertpapier wurde in Form einer Zwillingsanleihe platziert, also parallel zu einer konventionellen Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit und gleichem Zinskupon. Investoren gibt dies den Vorteil, dass sie grüne Anleihen in normale Rentenpapiere des Bundes umwandeln können. Dieser Markt ist deutlich liquider. Gerade institutionelle Investoren legen Wert auf unproblematische Handelbarkeit. Der Preis des neuen Green Bonds lag mit 104,717 Prozent leicht über dem Marktpreis des konventionellen Zwillings.