Italiens Modeindustrie stürzt wegen der Coronakrise immer tiefer in die Krise. 86 Prozent der Modeunternehmen beklagten einen Umsatzrückgang um mehr 20 Prozent im zweiten Quartal, geht aus einer Umfrage des Branchenverbands Confindustria Moda hervor. 96 Prozent der Befragten meldeten einen Einnahmenrückgang im Zeitraum April bis Juni.
Lediglich zehn Prozent der befragten Unternehmen konnten bisher den Einnahmenrückgang auf unter 20 Prozent eingrenzen. 93 Prozent mussten für ihre Mitarbeiter auf Kurzarbeit zurückgreifen. Bei 54 Prozent der Fälle waren 80 Prozent aller Unternehmensmitarbeiter auf Kurzarbeit. Lediglich vier Prozent der Modeunternehmen meldeten ein Umsatzwachstum oder stabile Einnahmen gegenüber 2019.
Der italienische Modesektor rechnet für das Gesamtjahr 2020 mit einem Umsatzrückgang von 32,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang um 30,3 Milliarden Euro, berichtete der Verband.
"Das ist eine präzedenzlose Wirtschaftskatastrophe, die ganze Teile unserer Industrie auslöschen könnte", kommentierte Cirillo Marcolin, Präsident von Confindustria Moda. "Die Auswirkungen der Krise auf die Bilanzen und auf die Beschäftigung der Modebranche werden verheerend sein. Dabei ist der Modesektor der zweitwichtigste Industriezweig Italiens. Wir müssen zusammen Maßnahmen für den Neustart ergreifen", sagte Marcolin.