Die Steuerberater sehen noch viele ungeklärte Fragen rund um die Umsetzung von Kurzarbeit, Härte- und Hilfsfonds. Besonders die in wenigen Wochen bevorstehende Auszahlung des Urlaubsgeldes "könnte der Todesstoß gerade für kleine und mittlere Unternehmen sein", warnt der Präsident der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW), Klaus Hübner.
"Die Bundesregierung hat schnell und richtig gehandelt, aber bei der Umsetzung steckt der Teufel im Detail", sagte Hübner am Montag in einer Mitteilung. Allein bei der Kurzarbeit seien seit Wochen 200 Fragen ungeklärt. "Wir vertreten 8000 Steuerberater/innen und diese betreuen 95 Prozent der heimischen Unternehmen. Wir werden derzeit bombardiert mit Hilferufen der Kolleg/innen, denn sie haben es bei Kurzarbeit, Härte- und Hilfsfonds mit Regelungen zu tun, die so nicht anwendbar sind", so Hübner.
"Ganze Arbeit bleibt bei den Unternehmern hängen"
Auch die Abwicklungsstellen Arbeitsmarktservice (AMS) und Wirtschaftskammer seien durch die Flut an Anträgen völlig überfordert und könnten diese nicht schnell genug bearbeiten. Sachbezüge, Pauschalierungen, Dienstwagen, Zulagen, Urlaubsansprüche, Familienbonus, Kilometergeld, verschiedene Lohnarten - das seien nur einige offene Punkte, auf die es keine Antworten gebe. Die Steuerberater wollen deshalb bei der Umsetzung des Hilfsmaßnahmen eingebunden werden - derzeit würden sie aus vielen Antragsschritten ausgeschlossen und die ganze Arbeit bleibe bei den Unternehmern hängen.