Erstmals in ihrer Geschichte hat die Kelag ein Jahresergebnis von über 110 Millionne Euro erzielt. 2019 stieg das Konzernergebnis von 92,3 auf 111 Millionen Euro., Der Umsatz wuchs von 1,285 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro. Laut Kelag hätten "höhere Großhandelspreise für die Stromerzeugung, ein verbessertes Beteiligungsergebnis, ein gutes Ergebnis im Ausland in Folge der Wachstumsinvestitionen und das konsequente Kostenmanagement." zu dieser Umsatzsteigerung geführt.
Sechs Prozent Strompreiserhöhung
Zum Ergebnis trug jedenfalls auch die im Vorjahr durchgeführte erste Strompreiserhöhung der Kelag seit 2011 bei. Per 1. September 2019 hatte sie die Preise für Haushalte und Gewerbekunden um sechs Prozent erhöht. Das bedeutete für Haushalte eine Vertreuerung von vier Euro im monat oder die Erhöhung einer Jahresstromrechnung von 800 auf rund 850 Euro. Kelag-Vorstandssprecher Manfred Freitag hatte die Strompreiserhöhung damals so begründet: "Der Großhandelspreis auf dem Strommarkt, wo auch wir einkaufen, ist seit 2016 von rund 20 Euro je Megawattstunde um 120 Prozent auf derzeit 53 Euro gestiegen. Schuld daran ist auch die seit Oktober 2018 wirksame Trennung der Strompreiszone mit Deutschland." nun betont Freitag, dass die Stromerhöhung im letzten Quartal nur einen Teil des verbesserten Ergebnisses ausmachen würde. "Wir mussten den Sttrompreis erhöhen, weil sonst die Vertriebssparte Haushalte/Gewerbe kein positives Jahresergebnis gebracht hätte."
Gute Stromerlöse auf dem Balkan
Für eine starke Steigerung hätten vielmehr die Wasserkraftwerke und Windkraftwerke auf dem Balkan gesorgt. Besonders der 2019 eröffnete Windpark Jasenice bei Zadar habe mit einer Leistung von 10 MW pro Jahr und rund 22 Millionen Kilowattstunden Strom habe dazu beigetragen. Alle Windkraftanlagen im Ausland (auch in Bulgarien und Rumänien) haben eine Leistung von 50 MW, sie erzeugen insgesamt rund 120 Millionen Kilowattstunden Strom. Dazu kommt noch der Windpark Nikitsch im Burgenland mit rund 20 MW und rund 55 Millionen Kilowattstunden Jahreserzeugung.
FPÖ-Kritik an Preispolitik
Das Rekordergebnis der Kelag würde zu Lasten der Kärntner Bevölkerung gehen“, kritisierte hingegen FPÖ-Obmann Gernot Darmann scharf, der die soziale Verantwortung hinterfragte: „Das trifft jetzt Zehntausende Kärntner besonders hart, die in der Corona-Krise erhebliche Einkommensverluste hinnehmen müssen.“ Der SPÖ-ÖVP-Landesregierung warf er vor, den hohen Stromperis zuzulassen. „Das wird die Energiearmut in Kärnten massiv steigen“, rief er nach Strompreissenkung.
Trotz Corona Versorgung gesichert
Da zahlreiche Gewerbebetriebe wegen der Corona-Auflagen geschlossen sind, liegt der Gesamtstromverbrauch derzeit um etwa 10 Prozent unter dem um diese Jahreszeit normalen Niveau. Die Kelag arbeite derzeit mit Einschränkungen weitgehend auf Normalbetrieb, mit vielen Mitarbeitern in Himeoffice. „Die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit unserer Kunden ist unser höchstes Gut und es ist wichtig zu betonen, dass die Strom-, Erdgas- und Wärmeversorgung jederzeit sichergestellt ist“, erklärt Kelag-Vorstandssprecher Manfred Freitag. Die Kelag wolle in der aktuellen Situation ein verlässlicher und stabiler Partner der Kunden zu sein, so Freitag. Die weitere Emtwicklung sei nicht absehbar und werde beobchtet.
Volatile Ergebnisse
Die Kelag-Ergebnisse hatten sich in den Jahren zuvor durch die sehr unterschiedliche Witterung und Wasserführung, sowie die Spotmarktpreise für Strom sehr bewegt verändert.2016 betrug das Konzernergebnis noch 86,5 Millionen Euro. Im trockenen jahr 2017 fiel das Konzernergebnis dann auf 80,5 Millionen Euro. Starke Niederschläge 2018 mit mehr als 20 Prozent Plus bei der Wasserführung pushten das Jahresergebnis dann hinauf auf 92,3 Millionen Euro. Der Umsatz ist im selben Jahr um 15 Prozent auf 1,285 Milliarde Euro gestiegen. 2019 erreichte er nun 1,3 Milliarden Euro
Hohe Investitionen
zugleich hat die kelag 2019 auch die Investitionen deutlich gesteigert und zwar von 164 Millionen Euro auf 172 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Vorjahr um 50 von 1641 auf 1691 Personen.
Vorschlag für 50 Millionen Dividende
Für das Jahr 2018 hatten sich die Kelag-Eigentümer mit den Großaktionären RWE (Innogy), Verbund und Land Kärnten eine Dividende von 40 Millionen Euro teilen können, wobei für das Land Kärnten rund zehn Millionen abfielen. Nun wird eine Dividende von 50 Millionen Euro an die Hauptversammlung vorgeschlagen.
Adolf Winkler