US-Präsident Donald Trump erwartet nach eigenen Angaben eine Kürzung der Öl-Förderung durch Russland und Saudi-Arabien, die gegenwärtig einen Preiskrieg führen. Er habe mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gesprochen, der wiederum mit Präsident Wladimir Putin gesprochen habe, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter.

Trump erklärte, er "erwarte und hoffe", dass beide die Förderung um 10 Millionen Barrel kürzen, möglicherweise sogar um bis zu 15 Millionen Barrel. Die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA bestätigte das Telefonat. Die Regierung des Königreichs habe zu einer Dringlichkeitssitzung der "OPEC+-Staaten aufgerufen, zu denen auch Russland gehört.

Die Hoffnung auf ein Ende des Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien löste eine Preisexplosion bei Rohöl aus. Die Sorte Brent verteuert sich um fast die Hälfte auf 36,29 Dollar (33,18 Euro) je Barrel, das US-Öl WTI um 35 Prozent auf 27,39 Dollar. Damit steuern beide auf den größten Tagesgewinn ihrer Geschichte zu.

Allerdings bestritt der Kreml umgehend, dass Putin mit dem saudi-arabischen Kronprinzen gesprochen habe. Ein solches Gespräch habe nicht stattgefunden und sei derzeit auch nicht geplant, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

Die Streitigkeiten zwischen Moskau und Riad und die geringe Nachfrage wegen der Corona-Pandemie hatten den Ölpreis zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit 18 Jahren fallen lassen. Der niedrige Ölpreis macht den US-Unternehmen stark zu schaffen, weil die Gewinnung von Öl per Fracking vergleichsweise teuer ist. Trump wird am Freitag Vertreter der US-Erdölindustrie treffen.