Der staatliche Autobahnen- und Schnellstraßenbetreiber Asfinag fährt seine Baustellen wieder hoch. "Wir wollen zur baulichen Normalität zurückkehren", sagten die beiden Geschäftsführer des Asfinag Bau Managements Andreas Fromm und Alexander Walcher am Montag im APA-Gespräch. Wunsch ist es, die 69 Baustellen, die für zwei Wochen wegen der Corona-Krise gestoppt waren, schrittweise wieder zu starten.
Durch den Stopp dürften Mehrkosten entstehen. Solche sind aber auch durch die neuen Gesundheitsmaßnahmen, die zu länger andauernden Arbeiten führen könnten, möglich. Das Ausmaß ist noch offen. "Etwaige Mehrkosten werden wir nach Ostern besser abschätzen können", so Fromm und sein Co-Geschäftsführer Walcher.
"Entsprechend neuen Regeln, die nun gelten"
"Wir starten die Baumaßnahmen entsprechend jenen neuen Regeln, die nun gelten", betonten die Baumanager. "Wir schauen beispielsweise, dass ausreichend Mannschaftscontainer für die Einhaltung der Hygienevorschriften vorhanden sind. Das wichtigste ist der Gesundheitsschutz all jener, die auf den Baustellen tätig sind."
Die vergangenen zwei Wochen seien dafür genutzt worden, um mit den Auftragnehmern individuelle Konzepte und Lösungen für jedes einzelne Bauprojekt festzulegen. Nun liegt auch ein verbindlicher Leitfaden der Bau-Sozialpartner vor. Eigens bestellte Sicherheits- bzw. Gesundheitsbeauftragte werden die Baustellen auf die Einhaltung der Vorgaben kontrollieren. Dazu zählen etwa Regelungen für den An- oder Abtransport von Personen zu und von Baustellen, die Belegung von Räumlichkeiten und verstärkte Arbeitshygiene.
"Verlässlicher Motor zur Ankurbelung der Wirtschaft"
Am heutigen Montag wieder gestartet wurde etwa die Sanierung der Wiener Südosttangente (A23) bei der Hochstraße St. Marx. Demnächst folgen sollen die beiden großen Brückenprojekte in Linz - Donaubrücke (A26) und Voest-Brücke (A7).
"Die Asfinag ist ein verlässlicher Motor zur Ankurbelung der Wirtschaft und mit der Wiederaufnahme der Baustellen denken wir heute schon an die Zeit nach der Krise", wurde Vorstand Hartwig Hufnagl in einer Asfinag-Aussendung zitiert. Demnach ermögliche die derzeitige Verkehrslage Fortschritte auf Autobahnbaustellen, da der Individualverkehr jetzt zwischen 50 und 70 Prozent und der Schwerverkehr um rund 20 Prozent zurückgegangen ist.