Österreich hält aktuell bei 49 Todesfällen aufgrund des Coronavirus. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) Donnerstagfrüh in einer Pressekonferenz bekannt. Die Erkranktenzahl lag bei 6.389. Dies sei aber nur ein wenig aussagekräftiger Tageswert. Ziel sei es, in den einstelligen Bereich zu kommen, betonte er erneut.
In Bezug auf die Schutzmaßnahmen in den Spitälern hatte Anschober gute Nachrichten zu verkünden: "Heute wird eine Lieferung mit großen Mengen an Schutzkleidungen und Desinfektionsmitteln in Österreich erwartet", so der Minister. Morgen werde eine Großlieferung mit 11 Millionen Handschuhen erwartet. "Für Samstag wird eine Großlieferung mit Masken erwartet, am Montag Schutzanzüge ". Die Regierung sei auf dem Weltmarkt sehr offensiv, um Schutzmaterial zu organisieren - "doch es ist ein Ringen um jede Bestellung", sagte Anschober.
In Bezug auf die verfügbare Bettenkapazität zeigte sich Anschober zumindest für die nächste Zeit sehr optimistisch: Österreich sei gut ausgestattet, die Länder seien gut aufgestellt und für die nächsten zehn Tage gebe es reichlich Spielraum. Erweitert werden zudem die Kapazitäten in vorsorglich errichteten Sonderkliniken für Menschen mit mildem Krankheitsverlauf. 12.000 Betten seien es mittlerweile. Man gehe in Richtung 20.000 Betten.
Derzeit seien 547 Personen hospitalisiert, 96 auf der Intensivstation. Bei 87 Prozent gebe es einen sehr milden Krankheitsverlauf.
Längerfristige Prognosen etwa für Mitte April seien aber statistisch schwierig, weil der Datensatz dafür noch zu unverlässlich ist - "wir stehen noch am Anfang der Entwicklung. Hier kommt es einfach darauf an, wie sich die Erkrankungszahlen entwickeln."
Anschober erinnerte an bereits gesetzte Schritte, um das Gesundheitssystem leistungsfähig zu halten: Man habe mit den jüngsten Parlamentsbeschlüssen das Ärztegesetz geändert, was Laboruntersuchungen auch ohne Ärzte, vor allem aber auch den Einsatz von Turnusärzten, pensionierten Medizinern und von Fachärzten in anderen Bereichen ermöglicht habe.