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Aktuellen Meldungen aus der Wirtschaftswelt

21:06 Uhr: Die US-Börsen haben am Donnerstag im Verlauf ihre jüngste Erholung fortgesetzt und damit bereits den 3. klaren Gewinntag in Folge verbucht. Erschreckende US-Arbeitsmarktdaten konnten die Anleger am Berichtstag nicht beunruhigen. Die Investoren nahmen hingegen die politische Einigung auf ein massives Konjunkturpaket zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise positiv auf. Der Dow Jones kletterte um satte 6,38 Prozent oder 1.351,62 Punkte auf 22.552,17 Einheiten nach oben. Nachdem das weltweit bekannteste Börsenbarometer zu Wochenbeginn noch auf den tiefsten Stand seit November 2016 abgesackt war, hat es sich nun in drei Tagen wieder um beachtliche mehr als 20 Prozent erholt. Dies ist laut Finanzinformationsdienst CNBC die stärkste 3-Tagesperformance seit dem Jahr 1931. Seit dem Jahresbeginn liegt der Dow dennoch um etwa 21 Prozent im Minus.

20:15 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie, die die Staaten zu milliardenschweren Hilfspaketenfür die krisengeplagte Wirtschaft zwingt, steigt heuer auch der Finanzierungsbedarf in Österreich deutlich an. Die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) wird für den Staat mehr Geld aufnehmen. Einen neuen Finanzierungsplan will OeBFA-Chef Markus Stix in einigen Wochen erarbeitet haben. Für eine erste Bundesanleiheemission nach Ausbruch der Corona-Krise, die heute 7,5 Mrd. Euro eingebracht hat, habe man ein gutes Zeitfenster gefunden, sagte Stix am Donnerstagabend zur APA.

19:50 Uhr: Wie unzählige andere Unternehmen weltweit sieht der steirische Leiterplattenhersteller AT&S im neuen Geschäftsjahr 2020/21 wegen der Corona-Krise Nachfragerückgänge in Kundensparten. Auswirkungen der Krise auf das neue Geschäftsjahr seien derzeit nicht zu quantifizieren, hieß es am Abend. Bisherige Analystenschätzungen dürften aller Voraussicht nach verfehlt werden. Zur Frage nach einer Dividende gebe es gegenwärtig keine Information, verlautete auf APA-Anfrage am Donnerstagabend. Kurzarbeit plant das Unternehmen nicht. Der Konzern hielt fest, dass alle Standorte in Europa ind Asien zu 100 Prozent verfügbar und ausgelastet seien. AT&S betreibt drei Werke in China, je eines in Korea und Indien und zwei in Österreich. 7.000 der weltweit 10.000 Beschäftigten arbeiten in China.

19:40 Uhr:Volkswagen verlängert die zweiwöchige Produktionsunterbrechung wegen der Corona-Epidemie in den deutschen Werken um weitere vier Arbeitstage. Grund sei die anhaltend sinkende Nachfrage nach Fahrzeugen und die Herausforderungen in der Lieferkette, teilte der Autobauer am Donnerstagabend mit. Insgesamt werde damit für rund 80.000 VW-Mitarbeiter eine Verlängerung der Kurzarbeit beantragt. Es sei geplant, die Kurzarbeit mit der Nachtschicht vom 9. April auf den 10. April enden zu lassen.

19:15 Uhr: Die staatliche deutsche Förderbank KfW rechnet mit einer riesigen Nachfrage nach den Notfallkrediten zur Bewältigung der Corona-Krise. "Wir stellen uns auf 20.000 bis 100.000 KfW-Anträge ein", sagte KfW-Chef Günther Bräunig dem "Handelsblatt". "Und fragen Sie mich nicht nach einem Volumen." Die Antragsflut sei auch für den Konzern eine Herausforderung, doch bisher sei er mit dem Prozess sehr zufrieden. "Aktuell sind fast 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt oder indirekt mit dem Aufbau und der Umsetzung der Corona-Hilfe befasst – mit steigender Tendenz." Das Geld lande zügig bei den Firmen.

18:25 Uhr: Um die jetzt geschnürten milliardenschweren staatlichen Hilfspakete für die Corona-krisengeschüttelte heimische Wirtschaft zu finanzieren, hat die Republik Österreich am Donnerstag viel neues Geld aufgenommen. Der Bund hat zwei Anleihen im Volumen von zusammen 7,5 Mrd. Euro emittiert. Wie die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) am Abend mitteilte, wurde eine neue 5-Milliarden-Anleihe mit dreijähriger Laufzeit begeben, die zweite Anleihe über 2,5 Mrd. Euro läuft 30 Jahre.

18:15 Uhr: Deutliche Kursgewinne an der Wall Street haben den DAX am Donnerstag wieder über die runde Marke von 10.000 Punkten gehievt. Der deutsche Leitindex blieb damit letztlich auf Erholungskurs und stieg am Ende um 1,28 Prozent auf 10.000,96 Punkte, nachdem er am frühen Nachmittag noch um 3,5 Prozent abgesackt war. Von seinem erst Mitte Februar erreichten Rekordhoch bei gut 13.795 Punkten aber ist er immer noch weit entfernt.

17:56 Uhr: Der Aktienindex für 50 führende Unternehmen der Eurozone, Euro-Stoxx-50, hat am Donnerstag mit 2.847,78 Punkten um 47,64 Zähler oder 1,70 Prozent fester geschlossen. Der breiter gefasste Euro-Stoxx Index stieg um 5,98 Zähler oder 1,97 Prozent auf 308,87 Einheiten.

17:49 Uhr: Die Wiener Börse ist am Donnerstag mit klaren Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX legte gegenüber dem Schlussstand vom Mittwoch (2.017,93) um 35,56 Punkte oder 1,91 Prozent auf 2.056,49 Zähler zu.

17:40 Uhr: Wegen der Corona-Krise muss die AUA-Konzernmutter Lufthansa immer mehr Jets vorübergehend abstellen. Allein an den Drehkreuzen Frankfurt (54) und München (77) waren am Donnerstag mehr als 130 Maschinen geparkt, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mitteilte. Auf der seit Montag eigens gesperrten Landebahn Nordwest in Frankfurt ist aber noch Platz: Von den etwa 40 Stellplätzen dort war noch nicht die Hälfte belegt.

17:19 Uhr: Der norwegische Staatsfonds hat im Zuge der Corona-Pandemie erheblich an Wert eingebüßt. Der staatliche Pensionsfonds, der weltweit größte seiner Art, verlor seit Jahresbeginn über 1.300 Mrd. Kronen, umgerechnet 114 Mrd. Euro, wie das Fondsmanagement am Donnerstag mitteilte. Damit war der Fonds am Mittwoch noch 860 Mrd. Euro wert.

17:02 Uhr: Der Flughafen Salzburg schraubt im Sog der Coronavirus-Pandemie seinen Betrieb gegen Null. Ab kommendem Montag fährt der zweitgrößte Airport Österreichs nur mehr im Ein-Schicht-Betrieb, das heißt mit einer täglichen Betriebszeit von sechs Stunden. Am ersten April-Wochenende wird dann wahrscheinlich überhaupt auf Stand-by umgestellt, teilte der Flughafen am Donnerstagnachmittag mit.

16:45 Uhr: Die Coronakrise lässt die heimischen Arbeitslosenzahlen auf ein Rekordhoch steigen. Vom 15. bis zum 25. März ist die Arbeitslosigkeit in Österreich um rund 163.200 Personen angestiegen, teilte das Arbeitsmarktservice (AMS) auf APA-Anfrage mit. Gestern hatte das AMS ein Plus von 153.100 Arbeitslosen bekanntgegeben. Seit 16. März sind die Ausgangsbeschränkungen in Kraft, viele Dienstleistungsbetriebe mussten schließen. Den größten Arbeitslosenanstieg hat es laut AMS seitdem im Bereich Beherbergung und Gastronomie (+54.000 Personen), gefolgt von der Baubranche mit rund 20.300 Personen und den sonstigen Dienstleistungen (vor allem Zeitarbeit) mit rund 16.000 Personen gegeben. "Ein Teil des Anstiegs kommt auch dadurch zustande, dass ein großer Teil der Jobsuchenden, die seit Mitte März unter normalen Rahmenbedingungen wieder eine Arbeit aufgenommen hätte, weiterhin arbeitslos ist, da viele Unternehmen geschlossen sind", hieß es vom AMS.

16.35: Die G-20-Staaten investieren in der Coronavirus-Krise zusammen fünf Billionen Dollar (gut 4,5 Billionen Euro) in die Weltwirtschaft. "Im Zuge unserer gezielten finanzpolitischen und wirtschaftlichen Maßnahmen und Bürgschaften investieren wir mehr als fünf Billionen Dollar in die Weltwirtschaft, um den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Pandemie zu begegnen", erklärten die G-20-Staaten am Donnerstag nach einer Videokonferenz. 

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16.02: Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm: Aktuell gehen die Unternehmensinsolvenzen trotz Coronavirus-Krise sogar deutlich zurück. Seit rund zwei Wochen sei die Zahl der Firmenpleiten um etwa die Hälfte gesunken, berichtete der Gläubigerschutzverband KSV1870 am Donnerstag. Doch schon ab dem Frühsommer ist dann mit einem kräftigen Anstieg zu rechnen.

15.37 Uhr: Österreich hat sich im Vorfeld des EU-Video-Gipfels am Donnerstag gegen die Einführung von "Corona-Bonds" zur Vergemeinschaftung der Schulden der EU-Länder ausgesprochen. "Eine generelle Vergemeinschaftung von Schulden lehnen wir ab", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Wien.

15.35 Uhr: Das war die Pressekonferenz der Regierung. Hier zum Nachschauen:

"Die Lage ist weiterhin ernst", sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). "Es dauert definitiv noch, bis unsere Maßnahmen greifen werden." Er warnt davor, Beschwichtigungs- oder Beruhigungsversuchen zu glauben.

Zum 38-Milliarden-Euro-Hilfspaket der Bundesregierung sagte Kurz: "Jetzt sind wir an einem Punkt, dass ausgezahlt werden kann."

Hier die wichtigsten Maßnahmen der Regierung:

  • Härtefallfonds für EPU, neue Selbstständige, Kleinstunternehmen und andere: Mit der Erstauszahlung (ab Freitag) soll der Unternehmerlohn abgedeckt werden. "Es ist ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss."
  • Es gibt zwei Phasen: Ab morgen können bis zu 1000 Euro beantragt werden. In der zweiten Phase sind es bis zu 2000 Euro (jeweils für bis zu drei Monate).
  • "Am morgen steht die Website zur Verfügung - für EPU, Kleinunternehmen, Künstler, Journalisten." Die bis zu 6000 Euro sind dafür da, die Kosten des täglichen Lebens zu decken (Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck).


  • Nothilfefonds:
    Dieser wird "eine Mischung aus Kredit und Zuschuss." Der entstandende Schaden durch die Eingriffe des Gesetzgebers soll "zum allergrößten Teil" ersetzt werden. "Alle, die bis zum 16. März gut am Wirtschaftsleben teilgenommen haben sollen nicht aus dem Markt ausscheiden", sagt Vizekanzler Kogler.
  • Kogler weiter: "Es hilft alles nichts, wenn die Banken nicht ein paar Wochen Liquidität sichern und mitspielen, damit wir nicht zu spät kommen."

  • Jede Gruppe, die einen Bonus erhält, wird steuerfrei gestellt.

  • Finanzminister Gernot Blümel berichtet: Es gab bereits 55.600 Anträge zur Steuerstundung (Volumen von 1,3 Milliarden Euro), 45.000 davon wurden bereits erledigt. Es gibt Anträge im Ausmaß von 9 Milliarden Euro für Garantien.
  • Blümel: "Es gibt ist so viel Kulanz wie möglich, so viel Kontrolle wie unbedingt notwendig.

  • Kogler: "Über Beschränkungen für die Auszahlung von Dividenden denken wir nach. Ganz so leger wie es in der ZIB 2 gestern geklungen, hat sehen wir das nicht." (Anmerkung: Gemeint war der Auftritt von Börse-Vorstand Boschan). Einen Kommentar dazu lesen Sie hier.

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Eine Zusammenfassung der Pressekonferenz lesen Sie hier.

14.32 Uhr: Der weltgrößte Reisekonzern TUI soll Unterstützung in Milliardenhöhe erhalten. Es gehe um Staatshilfe im Umfang von knapp zwei Milliarden Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

14.24 Uhr: Der italienische Handel rechnet wegen der Coronavirus-Krise mit einem dramatischen Konsumrückgang. Sollte der Produktionsstopp im schlimmsten Szenario bis Oktober dauern, würde der Konsumrückgang in Italien 52 Milliarden Euro betragen, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Schätzung des Handelsverbands Confcommercio hervor.

Auch mit dem milliardenschweren Hilfspaket, das die italienische Regierung vergangene Woche vorgestellt hat, drohe Italien ein Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von drei Prozent, teilte Confcommercio mit. Von der Rezession besonders betroffen seien die Touristikbranche und die Gastronomie, die Verluste in der Größenordnung von 16,5 Milliarden Euro verkraften müssen.

14.04 Uhr: Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt bei ihrem neuen Rettungsprogramm zur Bekämpfung der Folgen der Coronavirus-Krise die selbstgesteckten Kaufobergrenzen bei Staatsanleihen fallen. Dieses Limit untersagte es ihr bisher, über ein Drittel der ausstehenden Anleihen eines Landes zu halten.

Bei Wertpapierkäufen unter dem neuen "PEPP" (Pandemic Emergency Purchase Programme) getauften Hilfsprogramm soll dies nun nicht mehr gelten, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Dokument der EZB hervorgeht. Mit der Entscheidung erhöht sie ihre Feuerkraft zur Krisenbekämpfung. Denn damit kann die Notenbank besonders stark betroffenen Ländern wie Italien oder Spanien künftig noch stärker mit Anleihenkäufen unter die Arme greifen.

13.55: Auf einen scharfen, kurzen Einbruch im ersten Halbjahr könnte bei einer Normalisierung laut IHS und Wifo wieder eine kräftige wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr und dann 2021 folgen. Dies wird auch V-Rezession genannt. "Es gibt ein großes Maß an Unsicherheit", sagte IHS-Chef Martin Kocher.

Die Prognose sei "sehr schwer" gewesen, weil die Rahmenbedingungen sich ständig geändert hätten. Auch für Wifo-Leiter Christoph Badelt war "eine seriöse Prognose mit hinreichender Sicherheit nicht gegeben". Das Ausmaß des Wirtschaftseinbruchs werde wesentlich davon abhängen, wie lange die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in Kraft bleiben.

13.30 Uhr: Es regt sich Widerstand gegen den Plan, bei stornierten Flügen und Pauschalreisen den Konsumenten zunächst nur Gutscheine auszuhändigen. "Die Verbraucher dürfen nicht gezwungen werden, der Reisebranche einen Kredit zu gewähren, wenn sie selber das Geld für anderes wie Miete oder Lebensmittel einsetzen wollen", sagen Verbraucherschützer.

13.28 Uhr: Die großen Lebensmittelketten haben für die im Corona-Kriseneinsatz tätigen Beschäftigten in den Supermärkten bereits Prämien angekündigt. Die Gewerkschaft hat am Donnerstag steuerfreie "Corona-Zulagen" auch für die Bankangestellten gefordert.

Trotz vermehrter elektronischer Abwicklung ist in den Banken eine personelle Besetzung in Zweigstellen vor Ort weiter notwendig. Zum Monatswechsel ist trotz aller Appelle, Bankfilialbesuche möglichst zu vermeiden, nach Angaben der GPA wieder mit vermehrter Kundenfrequenz zu rechnen.

Für die tausenden Beschäftigten in den Bankfilialen, die derzeit unter erschwerten Bedingungen arbeiteten, "fordern wir eine Corona-Zulage, die auch entsprechend steuerfrei behandelt werden soll", schrieben heute die Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Barbara Teiber, und Bankengewerkschaftschef Wolfgang Pischinger.

13.07 Uhr: Die Gewerkschaft GPA-djp erneuert ihre Forderung nach reduzierten Öffnungszeiten im Handel um so den Druck auf die Handelsangestellten etwas zu senken. Der Lebensmittelhändler Hofer habe dies mit seinem gestrigen Vorstoß zur Reduktion auf Abendöffnungszeiten bis 18.00 Uhr vorgezeigt.

Die Prämienzahlungen, die die großen Lebensmittelketten angekündigt haben, sieht die GPA-djp grundsätzlich positiv. "Es geht aber darum, diese Zahlungen nicht vom Goodwill einzelner Arbeitgeber abhängig zu machen, sondern eine verbindliche Regelung zu schaffen", so die KV-Verhandlerin der GPA-djp, Anita Palkovich. Die von der Regierung in den Raum gestellte Steuerfreistellung der Zahlungen im Sinne eines 15. Gehalts gelte es nun umgehend Kollektivvertrag abzusichern.

13.00 Uhr: ÖBB planen Kurzarbeit für tausende Mitarbeiter
Den ÖBB ist der Personenverkehr fast völlig weggebrochen und auch der Güterverkehr ist stark zurückgegangen. "Das bedeutet, dass wir für Teile unseres Unternehmens Kurzarbeit anmelden müssen, weil wir die Kosten nicht durch Umsatz decken können", sagte ÖBB-Chef Andreas ÖBB-Chef Andreas Matthä in einem Interview mit dem Magazin "News" (Freitagausgabe). Mehrere Tausend Mitarbeiter sind betroffen.

"Beim Personenverkehr haben wir einen Passagierrückgang in Richtung 90 Prozent und auch im Güterverkehr geht es seit dieser Woche signifikant nach unten", wird Matthä zitiert. Im Verkehr mit Italien sei der Rückgang "dramatisch", da seien sicher zwei Drittel weg. Im maritimen Cargogeschäft gebe es ein Minus von 50 Prozent. Und national spüren die ÖBB die Kurzarbeit bei der Voest und die Stilllegung der Autoproduktion in ganz Europa massiv. Auch beim Postbus seien die Fahrgastzahlen stark gesunken.

12.25 Uhr: Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Donnerstag im Mittagshandel mit negativer Tendenz präsentiert. Gegen 12.15 Uhr gab der ATX um 1,31 Prozent auf 1.991,51 Einheiten nach. Der ATX Prime fiel um 1,02 Prozent auf 1.019,30 Punkte.

12.20 Uhr: Haushaltskunden und kleinen Firmenkunden wird Strom, Gas oder Wärme bei Zahlungsverzug durch die Corona-Krise nicht abgeschaltet. Dies hat die heimische Energiewirtschaft zugesichert, wie Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Energie-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt gaben.

Die Regelung gilt vorerst bis 1. Mai und zielt neben Privatkunden auf Einpersonenunternehmen und andere Kleinfirmen ab. Gewessler und Urbantschitsch zeigten sich erfreut über die "rasche und unbürokratische" Lösung. Die Energielieferanten würden sich dabei das Risiko mit den Netzbetreibern teilen, sagte die für Energie und Umwelt zuständige Ministerin.

Möglich ist laut Urbantschitsch, mit dem Versorger einen Zahlungsaufschub oder einen Ratenplan zu vereinbaren, bei Betrieben allenfalls auch eine Reduzierung von Vorauszahlungen, da es bei Firmenschließungen ja einen Energie-Minderbezug gebe.

11.52 Uhr: Die für das Frühjahr geplante Versteigerung von weiteren Frequenzen für den Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G wird verschoben, bis die Coronavirus-Krise vorbei ist. Telekommunikationsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bestätigte das am Vormittag in einer Pressekonferenz. Die für April geplante Versteigerung werde nicht vor dem Sommer stattfinden. Die Mobilfunker haben bereits Frequenzen und regionale Angebote, für den großen Ausbau fehlen aber weitere Sendeplätze. Magenta-Chef Andreas Bierwirth wies in der Pressekonferenz darauf hin, dass man auch nicht von einem Rückstand Österreichs bei 5G sprechen sollte, sondern von einer Aufholjagd. In drei Jahren werde kein Abstand mehr zu sehen sein.

11.44 Uhr: Daimler schickt Zehntausende in Kurzarbeit. Nach Volkswagen will nun auch Daimler wegen der Corona-Krise einen Großteil seiner Belegschaften in Deutschland in Zwangsurlaub schicken. Unternehmensleitung und Betriebsrat hätten sich darauf geeinigt, ab dem 6. April zunächst bis zum 17. April Kurzarbeit zu beantragen, teilte der Stuttgarter Autokonzern am Donnerstag mit. Die genaue Zahl werde derzeit ermittelt, sagte eine Sprecherin. Bereits jetzt sei aber klar, dass ein Großteil der rund 170.000 Mitarbeiter in Deutschland davon betroffen sein werde. Ein Großteil der Produktion bei Daimler steht derzeit schon still, die Mitarbeiter bauen aktuell Urlaub und ihre Arbeitszeitkonten ab.

Auch bei VW stehen die europäischen Werke weitgehend still. Die Wolfsburger wollen rund 80.000 Beschäftigte in Deutschland wegen des Arbeitsausfalls durch die Coronavirus-Krise in Zwangsurlaub schicken.

11.32 Uhr: Angesichts der Coronavirus-Pandemie tritt der österreichische Mineralölkonzern OMV nun massiv auf die Kostenbremse. 2020 sollen über 4 Milliarden Euro eingespart werden, um "die Finanzkraft und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sicherzustellen" und "die Versorgungssicherheit mit Energie zu gewährleisten", wie der Konzern am Donnerstag erklärte.

Die organischen Investitionen werden heuer demnach um rund 500 Millionen Euro auf knapp unter 2 Milliarden Euro zurückgefahren, die Kosten um rund 200 Millionen Euro gesenkt und Projekte im Volumen von etwa 1,5 Milliarden Euro verschoben. Weiters werden laut OMV über 2 Milliarden Euro für die Übernahme von weiteren 39 Prozent am Chemiekonzern Borealis erst Ende nächsten Jahres fällig - eine entsprechende Anpassungsvereinbarung zum Kaufvertrag vom 12. März 2020 sei heute unterzeichnet worden. Der gesamte Kaufpreis von etwa 4,1 Milliarden Euro darf in Raten bezahlt werden.

10.40 Uhr: Wifo und IHS geben ihre Frühjahrsprognose für die Jahre 2020 und 2021 ab. Hier zum Nachsehen:

Die Wirtschaftsleistung soll 2020 um mindestens 2 bis 2,5 Prozent sinken, aber "großes Abwärtsrisiko" - Weniger Steuereinnahmen und Milliarden-Hilfspaket bringt Budgetdefizit von 5,5 Prozent.

Die Coronavirus-Pandemie lässt Österreichs Wirtschaft heuer deutlich schrumpfen. Die Ökonomen des Instituts für Höhere Studien (IHS) erwarten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um mindestens 2 Prozent, das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) rechnet mit minus 2,5 Prozent. Aufgrund der Coronakrise seien dies vorläufige Schätzungen, es gebe ein "großes Abwärtsrisiko", hieß es am Donnerstag.

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9.50 Uhr: Offene Gärtnereien setzen auch auf Zustellung
Die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie haben viele Branchen hart getroffen. Auch die Floristen mussten ihre Geschäfte schließen. Allerdings sind landwirtschaftliche Gartenbaubetriebe von der Schließung ausgenommen. Man darf sowohl in Gärtnereien und Baumschulen einkaufen und zudem gibt es einen stark ausgeweiteten Zustellservice.

9.25 Uhr: Bei stornierten Flügen und Pauschalreisen sollen Konsumenten nach Vorschlägen aus der deutschen Regierung künftig Gutscheine erhalten anstelle von Erstattungen. Damit könnten Fluggesellschaften und Reiseveranstalter in der Coronakrise finanziell entlastet und vor Liquiditätsengpässen bewahrt werden. In den kommenden Wochen würden enorme Rückerstattungen für ausgefallene Reisen fällig. Der Branchenverband DRV gehe von 4,8 Milliarden Euro bis Ende April aus. "Auch kerngesunde Unternehmen halten das nicht länger aus. In der Tat könnte eine Gutscheinlösung hier Liquidität sichern", heißt es. Es sei aber wichtig, dass der Kunde sicher bleibe, dass sein Geld nicht verloren geht. Dies müsse auf eine ordentliche Grundlage gestellt werden.

Auch in Österreich fordert die Reisebranche einen Rettungsschirm. Das Geschäft der Reisebüros ist völlig eingebrochen.

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8.30 Uhr: Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im März wegen der Coronavirus-Pandemie so stark eingetrübt wie noch nie. Das Barometer für die Exporterwartungen der Industrie brach von minus 1,1 auf minus 19,8 Punkte ein, wie das Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 2300 Unternehmen mitteilte.

Dies ist der stärkste Rückgang seit der Wiedervereinigung und der niedrigste Wert seit Mai 2009. "Die Corona-Pandemie bremst den weltweiten Handel aus. Die länderübergreifende Logistik wird schwieriger", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Deutschland als Exportnation ist besonders davon betroffen."

Die Aussichten fielen in nahezu allen Industriebranchen. Besonders hart trifft es demnach die Autobauer, die mit deutlichen Rückgängen bei den Exporten rechnen. Auch im Maschinenbau ist der Ausblick düster.Gleiches gilt für die Hersteller von Textilien und Bekleidung. Vergleichsweise moderat waren die Rückgänge bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen und in der Chemieindustrie.

8.28 Uhr: Die Viruskrise drückt die Verbraucherstimmung in Deutschland auf das niedrigste Niveau seit der Weltfinanzkrise. Für April prognostizierten die Marktforscher der GfK am Donnerstag einen Rückgang ihres Konsumklima-Barometers um 5,6 Zähler auf 2,7 Punkte. Niedriger war der Wert zuletzt im Mai 2009. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 7,1 Punkte erwartet.

Der starke Anstieg der Infektionen und die damit einhergehenden Beschränkungen hätten zu dem plötzlichen Einbruch geführt, so die Erklärung der Nürnberger Forscher.

7.50 Uhr: Das Coronavirus mit den daraus entstehenden Herausforderungen nimmt dem Neoliberalismus endgültig den Wind aus den Segeln, meint Stephan Schulmeister, Ökonom und Professor an der Universität Wien. Er sieht in der aktuellen Krise eine Chance für die Stärkung des Sozialstaats und die Umsetzung von Maßnahmen, die nach der Finanzkrise von 2008 verschlafen wurden.

Besonders deutlich werde nun die Wichtigkeit eines guten Gesundheitssystems und der sozialen Absicherung durch den Staat. Für Länder wie die USA befürchtet Schulmeister diesbezüglich "das Schlimmste". Populisten gewännen momentan nicht an Stärke, die Grundstimmung sei eher Zusammenhalt und Solidarität.

Die Ereignisse des 25. März im Rückblick