Wirtschaftsministern Margarete Schramböck hat heute in einem Interview mit "derstandard.at" ein ernüchterndes Bild für die Wirtschaft im Zeichen des Coronavirus gezeichnet. "Vielen Unternehmen und Branchen ist die Geschäftsgrundlage teilweise weggefallen. Wir sprechen hier von Einbußen von 70 bis 80 Prozent", sagte sie.
Weiters stellte sie klar, dass der Krisenfonds der Regierung keine Auswirkungen auf die Schadenersatzzahlungen für jene Betriebe hat, die auf staatliche Anordnung geschlossen haben. Dies werde nicht mit den vier Milliarden Euro des Krisenfonds gegengerechnet. "Das Epidemiegesetz wird diesbezüglich nicht geändert. Wir haben jetzt ein davon unabhängiges Gesetz vorgelegt. Dieses neue Hilfspaket hat einen Umfang von vier Milliarden Euro", so die Ministerin.
Weitergehende Hilfen nicht ausgeschlossen
Schramböck schließt weitergehende Hilfen an die Unternehmen nicht aus. "Sollten die vier Milliarden zu wenig sein, wird nachgebessert. Es gibt allerdings auch positive Signale wie die Wiederaufnahme der Produktion in China. Viele Lieferungen sind auf Containern wieder unterwegs", erklärte die Wirtschaftsministerin.
Zu den Details der Neuregelung der Kurzarbeit hielt sie fest: "Die Arbeitszeit kann bis auf null reduziert werden, bisher waren es zwischen zehn und 90 Prozent. Die große Bedeutung der Kurzarbeit liegt in ihrer Flexibilität. Es können Bereiche eines Unternehmens, zum Beispiel die Produktion, weiter voll in Betrieb bleiben, während die restlichen Teile kurzarbeiten."