Der Kristallkonzern Swarovski plant an seinem Stammsitz in Wattens offenbar eine beträchtlichen Stellenabbau. Eine "deutliche Reduktion des Personalstandes" in allen Bereichen am Standort Wattens sei "wirtschaftlich notwendig", zitierte die Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" am Donnerstag aus einem Schreiben der Geschäftsführung an alle Mitarbeiter.
Derzeit würden "in allen Bereichen Analysen gefahren, um die Größenordnung festzulegen". Der Betriebsrat sei in den Prozess voll eingebunden, hieß es laut "TT". Durch die Reduktion und die "Optimierung unserer Business-Aktivitäten" solle der "anhaltende Kostendruck" auf Wattens genommen und eine "solide Basis für zukünftiges, gesundes Wachstum" geschaffen werden, argumentierte die Swarovski-Führungsriege. Ein Sprecher bestätigte das Schreiben gegenüber der APA, noch am Donnerstag soll es eine nähere Stellungnahme geben.
Der angekündigte Jobabbau sei offenbar Teil eines größeren Sparpakets, heißt es in dem Bericht. Grund sei ein offenkundig schwaches Geschäftsjahr 2019. Man rechnete mit einem "deutlichen Umsatzrückgang". "Zwar haben wir in kleineren Einheiten [...] ein erfreuliches Umsatzwachstum erzielt, jedoch unsere Umsatz- als auch Ergebnisziele in den meisten unserer Geschäftsbereiche verfehlt. Auch das globale Gesamtergebnis auf SCB-Ebene war niedriger als noch im Jahr 2018", wurde aus dem Schreiben zitiert. Die Auswirkungen des Coronavirus hätten nun die Situation weiter verschärft. Derzeit seien alle Geschäftsbereiche dabei, ihre Organisationen zu verschlanken. Swarovski ist mit über 6.600 Mitarbeitern der größte private Arbeitgeber in Tirol und beschäftigt weltweit 34.500 Personen.