Die Kassenbonpflicht für Bagatellbeträge verbraucht in Österreich täglich 2,3 Bäume - zu diesem Ergebnis kommt vereinfacht gesagt eine Berechnung der Volkswirtschafter Friedrich Schneider und Elisabeth Dreer vom Forschungsinstitut für Bankwesen an der Linzer Kepler-Uni im Auftrag des Linzer Gastronomen Günther Hager.
Schneider und Dreer haben eine Studie des deutschen Umweltbundesamts zum Papierverbrauch von Kassenbons und eine der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zum Zahlungsverhalten der Österreicher herangezogen. Laut der OeNB-Erhebung von 2017 bleiben 50 Prozent der Zahlungen in Österreich unter 12,40 Euro und 90 Prozent unter 51,40 Euro. Geht man von 4 Milliarden Transaktionen pro Jahr aus, ergibt sich für Österreich eine Größenordnung von rund 2 Milliarden Zahlungen unter 12,4 Euro und 3,6 Milliarden unter 51,4 Euro.
239.100 km Kassenbons für kleine Beträge
Schneider und Dreer haben die beiden Untersuchungen kombiniert und errechnet, dass allein die Kassenbons für die ganz kleinen Beträge einen Papierverbrauch von 239.100 Kilometern verursachen würden. Das entspreche 1263 Tonnen Holz pro Jahr bzw. 2,3 Fichten pro Tag. Bei den Zahlungen unter 51 Prozent kommen sie auf 430.500 Kilometer Papier bzw. 2273 Tonnen Holz im Jahr, was 4,2 Bäume pro Tag bedeuten würde. Zudem weisen die Volkswirtschafter darauf hin, dass Kassenbons auf Thermopapier gedruckt werden, das mit Chemikalien beschichtet sei und nicht ins Altpapier dürfe.