Der börsennotierte steirische Sensorspezialist ams AG wird am Dienstag seine Jahresbilanz präsentieren. Ein dominierendes Thema wird dabei auch die Übernahme des deutschen Lichttechnikkonzerns Osram sein. Am Montagabend gab das steirische Unternehmen bekannt, dass man das Übernahmeangebot für Osram im zweiten Quartal vollziehen wolle. Vor allem wolle man mit Osram aber auch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abschließen.
"Nach der Zustimmung unserer Aktionäre zur Bezugsrechtsemission in Höhe von 1,65 Milliarden Euro stellt diese feste Absicht den nächsten Schritt bei der Übernahme von Osram dar", sagt Alexander Everke, CEO von ams, zum Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Er will damit "beiden Unternehmen die Möglichkeit geben, auf effiziente Weise zusammenzuarbeiten und unsere gemeinsame strategische Vision der Schaffung eines weltweit führenden Anbieters von Sensorlösungen und Photonik zu verwirklichen." Danach soll die Integration von Osram beginnen.
Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag erfordert die Zustimmung einer außerordentlichen Hauptversammlung von Osram mit einer Mehrheit von mindestens 75 Prozent der abgegebenen Stimmen, hieß es in der ams-Mitteilung.
Zugriff auf die Finanzmittel
Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wird zwischen zwei Firmen geschlossen. Darin wird die Leitung ans beherrschende Unternehmen übergeben, das beherrschte Unternehmen ist weisungsgebunden. Über die Vertragsdauer hat der beherrschte Betrieb den gesamten Jahresüberschuss abzuführen. Das heißt, dass ab einem Anteil von 75 Prozent die Möglichkeit besteht, Zugriff auf die Finanzmittel des Münchner Traditionskonzerns zu erhalten - und damit die Kredite für die rund 4,6 Milliarden Euro teure Übernahme tilgen zu können.
Nach dem Vollzug des Übernahmeangebotes soll die Integration von Osram beginnen, so Everke. Es gibt noch erforderliche behördliche Genehmigungen, von deren Erhalt ams ausgeht.