Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) hat die Verstöße gegen Datenschutzrechte des Personals in Deutschland als inakzeptabel bezeichnet. Das Unternehmen teilte mit, dass man mit den lokalen Aufsichtsbehörden bei der Untersuchung des Vorfalls kooperiere. Weiter wollte sich H&M wegen der laufenden rechtlichen Prüfung nicht dazu äußern.
Gegen Hennes & Mauritz wurde einem Zeitungsbericht zufolge in Deutschland ein Bußgeldverfahren wegen des Verdachts der Ausforschung von Mitarbeitern eingeleitet worden. Der Verdacht massiver Verstöße gegen Datenschutzrechte des Personals habe sich erhärtet, erklärte der Landesdatenschutzbeauftragten in Hamburg, Johannes Caspar, laut "FAZ"-Vorausbericht vom Samstag. Caspar ist demnach für die schwedische Modekette zuständig, weil sie ihren Deutschlandsitz in der Hansestadt hat.
"Handelt sich auch um Gesundheitsdaten"
Bei den Vorwürfen gehe es um Informationen zu Krankheiten und anderen persönlichen Umständen von Mitarbeitern des H&M-Kundenzentrums für Deutschland und Österreich mit Sitz in Nürnberg. "Es handelt sich dabei auch um Gesundheitsdaten der Betroffenen, von der Blasenschwäche bis zur Krebserkrankung, sowie um Daten von Personen aus deren sozialen Umfeld wie etwa familiäre Streitigkeiten, Todesfälle oder Urlaubserlebnisse", so Caspar.
"Das qualitative und quantitative Ausmaß der für die gesamte Leitungsebene des Unternehmens zugänglichen Mitarbeiterdaten zeigt eine umfassende Ausforschung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den letzten Jahren ohne vergleichbares Beispiel ist", sagte der Hamburger Datenschützer.
Die Datenspeicherung war demnach vor Monaten aufgeflogen, als Mitarbeiter des Kundencenters beim Durchstöbern interner Dateien im IT-System zufällig offen zugängliche Ordner mit brisantem Material entdeckten.