Die Krise rund um den Pannen-Jet 737-Max hat nun Konsequenzen in der Chefetage von Boeing: Dennis Muilenburg tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Boeing-Chef zurück. Sein Nachfolger an der Spitze wird der bisherige Chef des Verwaltungsrats, David Calhoun.
Erst in der Vorwoche hat Boeing bekannt gegeben, dass die Fertigung der 737 Max ab Jänner vorübergehend komplett gestoppt wird. Für den Airbus-Rivalen ist es die größte Produktionsunterbrechung seit mehr als 20 Jahren.
Krisenmanagement im Kreufeuer der Kritik
Muilenburg stand wegen seines Krisenmanagements nach den zwei Abstürzen, bei denen insgesamt 346 Menschen starben, heftig in der Kritik und war bereits länger mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Die 737-Max-Abstürze in Indonesien und Äthiopien haben Boeing in eine tiefe Krise gestürzt.
Der Konzern steht im Verdacht, die Unglücksflieger überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing weist dies zwar zurück, hat aber verschiedene Fehler und Pannen eingeräumt.
Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat. Boeing hatte bereits nach dem Unglück in Indonesien versprochen, die MCAS-Probleme per Software-Update zu beheben. Wenig später kam es zum Absturz in Äthiopien. Das Update hat noch immer keine Zulassung der FAA.