Die ams AG kann derzeit über die Börse keine weiteren Aktien des Münchner Lichtkonzerns kaufen, weil deren Kurs seit der Ankündigung eines Gegenofferts durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Advent über 38,50 Euro liegt.
Denn sonst müssten die Österreicher allen anderen Osram-Aktionären den höchsten Preis bieten, für den sie die Papiere am Markt erworben haben. Am Donnerstag schwankte die Aktie zwischen 38,60 und 38,82 Euro.
In den vergangenen Wochen hatte ams für rund 150 Millionen Euro gut vier Prozent an Osram aufgekauft. Im Zuge des Übernahmeangebots hatten ams bis Mittwochabend nur 2,3 Prozent der Osram-Aktionäre ihre Papiere angedient. Insgesamt hat ams damit Zugriff auf 6,7 Prozent an dem Übernahmeobjekt.
Entscheidung der Großinvestoren erst im letzten Moment
ams muss bis Dienstag (1. Oktober) auf 62,5 Prozent an Osram kommen, damit die Übernahme nicht scheitert. Die meisten großen Investoren warten allerdings bis zum letzten Moment, ehe sie sich entscheiden. Die Ankündigung von Bain und Osram, wonach sie ein Gebot mit einem "bedeutsamen Aufschlag" auf die 38,50 Euro planen, dürfte zahlreiche institutionelle Anleger weiter zögern lassen. Die Privatanleger, die rund 20 Prozent an Osram halten, versucht ams derzeit mit Rundfunkspots, Plakaten, Briefen und mit einer Telefon-Hotline zu motivieren, ihre Osram-Aktien zu verkaufen.