Die Bieterschlacht um Osram nimmt immer mehr Fahrt auf: Ein drittes Angebot könnte dem steirischen Sensorhersteller ams bei der erhofften Übernahme des Münchner Traditionsunternehmens einen Strich durch die Rechnung machen. Das Beteiligungsunternehmen Advent hat im Konsortium mit dem Finanzinvestor Bain Capital ein neues Übernahmeangebot in Aussicht gestellt, wie Osram am Mittwoch mitteilte.
Im Schreiben des neuen Konsortiums an den Osram-Vorstand wird laut Osram ein "bedeutender Aufschlag" im Vergleich zum ams-Offert von 38,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.
Ams wähnte sich bereits auf der Siegerstraße beim Kauf des Beleuchtungsherstellers. Bain Capital hatte ursprünglich zusammen mit dem Finanzinvestor Carlyle 35 Euro je Aktie geboten, war dann aber von ams übertrumpft worden. Nun will Bain Capital gemeinsam mit dem neuen Partner wiederum das österreichische Angebot ausstechen. Die Annahmefrist für das ams-Angebot läuft am 1. Oktober aus. Das neue Offert - auch wenn es bisher unverbindlich ist - erschwert es ams ihr Ziel zu erreichen. Denn das ams-Angebot gilt nur, wenn 62,5 Prozent der Osram-Aktienbesitzer es annehmen.
Die Aktie stieg um mehr als drei Prozent auf 39,30 Euro. Die Finanzierung des neuen Angebots sei aber noch nicht gesichert. Die Finanzinvestoren wollten erneut in die Bücher von Osram schauen, ehe sie in den nächsten Wochen ein verbindliches Angebot abgeben wollten.
ams-Boss glaubt weiter an Übernahme
"Es ist aus Sicht des Vorstands von Osram derzeit noch nicht abzusehen, ob es ein verbindliches Angebot von Advent und Bain Capital geben wird", warnte das Unternehmen. Bain bietet bisher mit dem Partner Carlyle 35 Euro je Aktie, Carlyle hatte eine Aufstockung Insidern zufolge aber abgelehnt.
"Ich gehe davon aus, dass wir bis 1. Oktober die Annahmeschwelle von 62,5 Prozent erreichen", sagte indes ams-Boss Alexander Everke in einem Interview mit dem Magazin "Börse Online" laut Vorabmeldung. Er sei "kein Fan von Plan B oder Plan C". "38,50 Euro ist ein attraktives Angebot."