"Ich würde lieber den ganzen Deal machen", sagte US-Präsident Donald Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) zu Reportern im Weißen Haus. "Aber es ist etwas, das wir in Betracht ziehen würden, schätze ich." Er würde einen einstweiligen Vertrag, wie es wohl von Analysten diskutiert werde, in Erwägung ziehen.
Zuvor hatten sowohl die USA als auch China versöhnlichere Töne angeschlagen. Die Führung in Peking begrüßte die Verschiebung einer Zollerhöhung durch Trump und signalisierte Bereitschaft zur Entspannung. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem nächsten hochrangigen Treffen beider Seiten, das für Anfang Oktober in Washington angesetzt ist.
"Er hat uns mitten in diesen Handelskrieg gebracht"
Der grundsätzliche Konflikt zwischen den beiden Wirtschaftsmächten dürfte aber auch im Falle eines Sieges der oppositionellen Demokraten bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr anhalten. Bei einer Fernsehdebatte der aussichtsreichsten Bewerber um die Kandidatur der Demokraten wurde deutlich, dass auch sie Bedingungen an die Volksrepublik stellen würden. Senatorin Elizabeth Warren aus Massachusetts betonte, in Handelsgesprächen auch Themen wie Umweltschutz und Menschenrechte zu berücksichtigen. "Senatorin Warren hat recht", sagte der ehemalige Vizepräsident Joe Biden, der derzeit im Rennen um die Kandidatur vorn liegt.
Zugleich wurde scharfe Kritik an der Handelsstrategie Trumps laut. "Er hat uns mitten in diesen Handelskrieg gebracht und er behandelt unsere Bauern und unsere Arbeiter wie Pokerchips in einem seiner bankrotten Casinos", sagte Senatorin Amy Klobuchar aus Minnesota.
Seit 2018 überziehen sich die beiden weltgrößten Wirtschaftsmächte gegenseitig mit Zöllen. Dies bremst die globale Konjunktur. Dem Internationalen Währungsfonds zufolge könnten die Zölle das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Jahr um 0,8 Prozent schmälern.