Wenig überraschend fordert die Gewerkschaft "ordentliche Erhöhungen" der Löhne und Gehälter. "Die letzten acht Jahre waren gerade für die Metallindustrie äußerst erfolgreiche Geschäftsjahre", so die Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) am Montag in einer Aussendung.
"Zuletzt brummte der Industriemotor kräftig und die Exporte erreichten beinahe jährlich ein neues Rekordniveau", lautet die Einschätzung der beiden Gewerkschafter. Die Unternehmen hätten wegen der Arbeit der Beschäftigten "kräftig verdient". Daher sei "heuer Erntezeit" für die Beschäftigten. Die Metaller-Arbeitgeber hatten bereits im Juni ein gleich hohes KV-Plus wie im Vorjahr ausgeschlossen. Arbeitgeberverhandler und Arbeitnehmervertreter einigten sich damals auf eine KV-Erhöhung der Löhne und Gehälter um durchschnittlich 3,46 Prozent.
Die Arbeitgebervertreter hatten indesbereits Anfang Juni betont, dass heuer kein Entgelt-Plus wie im Jahr 2018 möglich sei. "Die Daten stehen dafür, dass so ein hoher Abschluss wie im Vorjahr nicht möglich ist. Letztlich geht es immer darum, die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten", sagte damal Christian Knill, Fachverbandsobmann der Metalltechnischen Industrie (FMTI). Die Industriekonjunktur in Österreich hat sich zuletzt - vor allem vor dem Hintergrund der globalen Handelskonflikte - deutlich eingetrübt.
Rechtsanspruch auf Vier-Tage-Woche gefordert
Ein Schwerpunkt bei der Herbstlohnrunde wird die Durchsetzung der Vier-Tage-Woche mit einem Rechtsanspruch für die Arbeitnehmer, kündigte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian am Montag an.
Die Gewerkschaft übergibt in Wien am 23. September in der Wirtschaftskammer ihr Forderungsprogramm den sechs Arbeitgeberverbänden und Berufsgruppen, dann startet sogleich die erste Verhandlungsrunde mit dem größten Arbeitgeberverband Metalltechnische Industrie (FMTI).
Der von den Arbeitgebern ins Spiel gebrachte Ortswechsel bei den KV-Verhandlungen ist aber vom Tisch. Alle Verhandlungen mit den Fachverbänden werden in Wien stattfinden. Im Mai hatte der FMTI-Fachverband auf Vorarlberg als Austragungsort der KV-Verhandlungen beharrt. Über den Sommer sei das Thema diskutiert worden, die Anreiseproblematik für viele Betriebsräte sei aber zur Kenntnis genommen worden, so die Gewerkschaft.