Die deutsche Industrie wird angesichts der Abkühlung der Weltwirtschaft immer pessimistischer. "Beim Auslandsgeschäft sind die Erwartungen so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, am Dienstag. "Das ist ein Alarmsignal."
Zumindest der Einzelhandel und die Baubranche blickten weiter auf gute Geschäfte. "Beide Wirtschaftszweige tragen derzeit die deutsche Konjunktur."
Der DIHK hat in seiner Frühjahresumfrage Antworten von mehr als 25.000 Unternehmen bekommen. Daraufhin senkte der Verband nun die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in diesem Jahr auf 0,6 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte er noch 0,9 Prozent erwartet. 2018 legte die Wirtschaftsleistung noch um 1,4 Prozent zu.
Politik ist gefordert
Aus Sicht des DIHK ist jetzt die Politik gefordert: "Der Ausbau bei Verkehrs- und IT-Infrastruktur muss hierzulande schneller erfolgen", forderte Schweitzer. Zudem müsse es einen Abbau der Bürokratie geben. "Die letzte Steuerreform liegt schon mehr als eine Dekade zurück." Mit einer Belastung von 30 Prozent liege Deutschland hier im Vergleich der Industriestaaten sechs Punkte höher.