Verbraucherschützer haben die schleppende Umsetzung der Maßnahmen zur Vermeidung von Flugverspätungen in Deutschland scharf kritisiert. "Reisenden droht wieder ein Flugchaos in den Sommermonaten", sagte die Mobilitätsexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Marion Jungbluth. Die Situation in der Luft und auf den Flughäfen sei weiterhin angespannt.
Auf einem Luftfahrtgipfel im vergangenen Jahr hatten Vertreter von Bund, Ländern, Airlines, Flughäfen, Flugsicherung und Behörden einen Katalog mit Maßnahmen gegen Verspätungen und Flugausfälle beschlossen. Jedoch fiel die erste bei einem Nachfolgetreffen Ende März gezogene Zwischenbilanz durchwachsen aus. Jungbluth mahnte, die Maßnahmen müssten nun "schleunigst" umgesetzt werden.
"Der Umsetzungsstand muss auf einem dritten Fluggipfel, am besten mitten im Sommer, nochmals geprüft werden - und diesmal mit Beteiligung der Verbraucherverbände", forderte sie. Jungbluth erinnerte die Fluggesellschaften an die Vereinbarung, bei Ausfällen und Verspätungen die Verbraucher "zuverlässig" zu informieren. So müssten etwa die Verfahren zur Entschädigung "online, schnell und einfach" sein, betonte die Verbraucherschützerin. Bisher fehle aber etwa ein einheitlicher Button "Fluggastrechte" auf den Websites und in den Apps.