Nach der heftigen Kritik an der Unternehmensspitze bei der Hauptversammlung des deutschen Chemieriesen Bayer samt Nichtentlastung des Vorstands plant das Unternehmen einem Bericht zufolge in Kürze eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung. Diese solle "in zwei bis drei Wochen" stattfinden, berichtete die "Wirtschaftswoche" aus Düsseldorf am Mittwoch unter Berufung auf Aufsichtsratskreise.
Dabei solle es darum gehen, wie Bayer der Führungs- und Vertrauenskrise Herr werden könne. "Ein Weiterso kann es nicht geben", erklärte ein Kontrolleur gegenüber der "Wirtschaftswoche". Bayer hatte bereits kurz nach der Hauptversammlung erklärt, der Aufsichtsrat werde sich in den kommenden Wochen "weiter intensiv mit den Ergebnissen und Diskussionen während der Hauptversammlung beschäftigen".
Konzernchef wurde die Entlastung verweigert
Die Aktionäre von Bayer hatten Konzernchef Werner Baumann in der vergangenen Woche die Entlastung verweigert. Er steht wegen der milliardenschweren Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto in der Kritik. Der Aktienkurs brach ein, weil in den USA tausende Krebskranke wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat klagen.