Nach der Hauptversammlung des Stromkonzerns Verbund am Dienstag hat der Aufsichtsrat in seiner konstituierenden Sitzung den ÖBAG-Vorstand Thomas Schmid zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden und den Unternehmer und Vorarlberger Industriellen-Präsidenten Martin Ohneberg zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Auf Arbeitnehmerseite folgt Veronika Neugeboren auf Hans Pfau, der in Pension geht.

Schmid folgt in dieser Position auf den ehemaligen OMV-Chef Gerhard Roiss, der seit 2017 als Verbund-Aufsichtsratschef fungierte und im Februar überraschend seinen Rücktritt per Ende April angekündigt hatte. Sein Rückzug steht laut Medienberichten im engen Zusammenhang mit der Reform der Staatsholding ÖBIB, die nun ÖBAG heißt und eine Aktiengesellschaft ist. Die AR-Mandate von Roiss und Süß wären noch bis 2020 gelaufen. Die ÖVP-FPÖ-Regierung wollte mit der Staatsholding-Reform dem Bund bekanntlich wieder mehr Einfluss auf das Management der Beteiligungen an den teilstaatlichen Unternehmen OMV, Post und Telekom Austria ermöglichen.

Staatsbeteiligungen neu geordnet

Die 51-Prozent-Beteiligung der Republik Österreich am Verbund ist im Finanzministerium geparkt und wird seit der Umwandlung von der Staatsholding ÖBIB zur ÖBAG im Februar 2019 über ein Management-Mandat der ÖBAG verwaltet. "Durch die Entsendung in den Aufsichtsrat von Verbund setzt die ÖBAG diese gesetzlichen Vorgaben um und übernimmt Verantwortung in einer der wichtigsten Beteiligungen ihres Portfolios", erklärte Schmid in einer Aussendung.