Den Steuerknüppel übergibt der 60-jährige Tom Enders an seinen 51-jährigen Nachfolger Guillaume Faury während der Hauptversammlung des deutsch-französischen Konzerns am heutigen Mittwoch in Amsterdam. Faury ist die bisherige Nummer zwei im Konzern.
Der gelernte Ingenieur Faury, bisher Leiter der Verkehrsflugzeugsparte Airbus Commercial Aircraft, hat den Großteil seiner Karriere im Unternehmen verbracht. Als sich Airbus-Verantwortliche mutmaßlich der Bestechung ausländischer Beamter sowie der Geldwäsche schuldig machten, arbeitete Faury allerdings beim französischen Autobauer PSA um Peugeot und Citroën. Erst 2013 kehrte er zu Airbus zurück. Daher gilt er als unbelastet von der Schmiergeldaffäre.
Enders erhält zum Abschied fast 37 Millionen Euro
Der scheidende Airbus-Chef Tom Enders wird übrigens mit einem goldenen Handschlag in Höhe von schätzungsweise fast 37 Millionen Euro aus dem Unternehmen verabschiedet. Auf diese Summe schätzt die französische Analysefirma Proxinvest die Zulagen für den 60-Jährigen. Über diese Zahlen hatte in der Vorwoche die Zeitung "Le Monde" berichtet.
Die Zahlungen an Enders setzen sich laut Proxinvest aus 26,3 Millionen Euro an Rentenzahlungen und Aktien im Wert von 7,3 Millionen Euro zusammen. Hinzu komme eine Prämie von 3,2 Millionen Euro, damit Enders ein Jahr lang nicht für die Konkurrenz arbeitet. Airbus bestätigte im Wesentlichen die "theoretische" Summe für die Pensionszeit, machte darüber hinaus aber keine Angaben.