Ab Juli sollen die Gebühren in Serbien, Albanien, Montenegro, Nordmazedonien, Bosnien und Kosovo zunächst schrittweise um 27 Prozent gesenkt werden, wie die serbische Regierung am Donnerstag mitteilte. Ziel sei es, sie bis 2021 "komplett" abzuschaffen. Das von der EU unterstützte Abkommen wurde auf einem Digitalgipfel in Belgrad unterzeichnet.

Die Europäische Union, die Mitte 2017 die eigenen Roaminggebühren abgeschafft hatte, begrüßte die Entwicklung auf dem Westbalkan. "Großartige Neuigkeiten", twitterte EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn.

"Gutes Beispiel"

Bürger und Unternehmen der Region müssten ab Juli zunächst weniger Roaminggebühren fürs Telefonieren und Surfen zahlen und ab Juli 2021 gelte die Devise "Roam like at home". EU-Digitalkommissarin Mariya Gabriel sprach von einem guten Beispiel der "politischen und regionalen Integration". In den sechs Ländern leben rund 17 Millionen Menschen. Die Länder streben in die EU, Serbien und Montenegro sind in dem Prozess am weitesten fortgeschritten. Wegen anhaltender Konflikte etwa zwischen Serbien und dem Kosovo stand das Roaming-Abkommen zuletzt auf der Kippe.