Der US-Luftfahrtkonzern Boeing hat mit Testflügen die Wirksamkeit eines Softwareupdates für seinen in zwei Abstürze verwickelten Flugzeugtyp 737 MAX überprüft. Die Tests seien am Montag ausgeführt worden, hieß es am Dienstag aus informierten Kreisen. Bereits zwei Tage zuvor hätten Piloten der Fluggesellschaft American Airlines im US-Bundesstaat Washington Simulationsflüge absolviert.
Boeing braucht die Erlaubnis der US-Luftfahrbehörde FAA, um die Flugzeuge wieder in die Luft zu bringen. Das Unternehmen hat seine Softwarelösung bisher allerdings noch nicht an die FAA weitergegeben, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen erfuhr. Boeing lehnte einen Kommentar ab, erklärte aber, der Konzern sei im ständigen Austausch mit den Behörden.
Zwei Maschinen des Typs abgestürzt
Am 10. März war eine 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt, im Oktober verunglückte eine Lion-Air-Maschine des gleichen Typs vor der indonesischen Insel Java; fast 350 Menschen starben. Die Abstürze wiesen Ähnlichkeiten auf, weshalb die gesamte Flotte des 737 MAX seit dem 13. März nicht mehr fliegen darf.
Im Fokus der Ingenieure steht vor allem das Trimmsystem MCAS. Es soll verhindern, dass der Schub der Triebwerke im Steigflug derart stark wird, dass sich die Maschine nicht mehr gerade ausrichten lässt. Beide Unglücksmaschinen waren nach dem Start mit äußerst unregelmäßiger Flugkurve und -geschwindigkeit aufgestiegen, sanken anschließend unkontrolliert ab und schlugen steil auf dem Boden auf.