Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 80,4 Millionen Euro, nach minus 26,3 Millionen Euro im Jahr davor. Wertminderungen bei Sempermed (55,2 Millionen Euro) und Kosten für die Schließung des Sempertrans-Standorts in China (7,8 Millionen Euro) belasteten das Ergebnis. Der Umsatz lag stabil bei 878,5 Millionen.
Das um negative Sondereffekte bereinigte EBITDA stieg hingegen um 40,6 Prozent auf 50,3 Millionen Euro. Semperit-Chef Martin Füllenbach zeigt sich zuversichtlich. "Wir haben die Talsohle durchschritten. Unser verschärfter Restrukturierungs- und Transformationskurs hat zu einer erheblichen operativen Ergebnisverbesserung im Sektor Industrie geführt", so Füllenbach am Freitag in einer Aussendung. "Wermutstropfen" bleibe die negative Entwicklung in der Medizinsparte. Für die Restrukturierung der Sempermed hat sich Semperit 36 Monate gegeben.
Restrukturierung "mit aller Konsequenz" weitergeführt
Semperit hatte zum Bilanzstichtag eine Eigenkapitalquote von 42,9 Prozent (Jahresende 2017: 32,6 Prozent). Ende 2017 wurde eine Vereinbarung für eine Hybridkapital-Line mit dem Kernaktionär geschlossen. Das Hybridkapital wird bilanzrechtlich nach den Vorschriften der IFRS als Eigenkapital gewertet. Im März 2018 erhielt Semperit 130 Millionen Euro aus einer Hybridkapital-Linie.
Im laufenden Geschäftsjahr will der Semperit-Vorstand den Restrukturierungs- und Transformationsprozess "mit aller Konsequenz" weiterführen. "Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und Verringerung der Komplexität stehen unverändert ganz oben auf der Agenda", schreibt der Vorstand im Ausblick für 2019. Der Abschluss der Restrukturierung der Semperit Gruppe ist für Ende 2020 geplant.
6800 Mitarbeiter an weltweit 14 Standorten
Die Semperit Gruppe beschäftigt weltweit rund 6800 Mitarbeiter, davon rund 3500 in Asien und rund 900 in Österreich. Semperit hat weltweit 14 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und Amerika. Der Konzern produziert unter anderem Untersuchungs- und Operationshandschuhe, Hydraulik- und Industrieschläuche, Fördergurte, Rolltreppen-Handläufe, Bauprofile, Seilbahnringe und Produkte für den Eisenbahnoberbau.