Die massivsten Verteuerungen binnen Jahresfrist gab es, nach Brennholz, bei Strom: Hier verdoppelten sich die Großhandelspreise fast und etliche Versorger erhöhten schon die Endkundenpreise. Im Vergleich zum Vormonat Dezember wurde Energie durch günstigeren Sprit aber in der Gesamtbetrachtung billiger. 

Im Jahresabstand mussten Haushalte 4,0 Prozent unterdessen mehr für Strom zahlen, wobei der Preisschub durch geringere Netzkosten sowie Steuern und Abgaben eingebremst wurde, wie die Österreichische Energieagentur zu dem von ihr errechneten Energiepreisindex (EPI) bekannt gab. Teurer wurde Strom auf Großhandelsebene durch höhere Preise für Steinkohle, Gas und EU-Emissionszertifikate. Doch auch das Aus für die gemeinsame Preiszone Österreich-Deutschland ab Oktober spielte eine Rolle. "Etliche Versorger reagierten darauf und kündigten Preiserhöhungen für Haushalte an oder führten sie bereits durch", so die Energieagentur.

Steuern, Netzkosten bremsten Stromverteuerung leicht

Im Jänner betrug der Anteil der Energiekomponente an der Gesamt-Stromrechnung für Haushaltskunden bereits 35,6 Prozent - und ohne die Kostenreduktionen bei den anderen Komponenten wäre die Strompreissteigerung für die Haushalte noch höher ausgefallen. Sie profitierten nämlich von fallenden Netzkosten (nur noch 27,9 Prozent Anteil) sowie Steuern und Abgaben. Der Anteil aller Steuern und Abgaben bei Strom ging im Jahresabstand um 2,6 Prozentpunkte auf 36,5 Prozent zurück, rechnet der Geschäftsführer der Energieagentur, Peter Traupmann, vor. Und der Ökostromförderbeitrag für den durchschnittlichen Haushalt sei 2019 gegenüber 2018 um fast ein Drittel gesunken, der Anteil insgesamt liegt hier nun bei 8,4 Prozent. Die Netzkosten für die Haushaltskunden blieben im Jahresvergleich 2018/19 im Mittel relativ stabil, aber mit regional erheblichen Unterschieden. Für den durchschnittlichen Haushalt sanken die Stromnetzentgelte binnen Jahresfrist um 1,3 Prozent, so Traupmann.

Auch im Jänner wirkten die Energiepreise im Monatsabstand erneut inflationsdämpfend, wie dies - erstmals seit fünf Monaten - schon im Dezember der Fall war. Von Dezember auf Jänner gab der EPI um 2,1 Prozent nach, das allgemeine Preisniveau sank zugleich nur um 0,8 Prozent. Im Jahresabstand stieg das allgemeine Preisniveau mit +1,7 Prozent geringer als die Energiepreise (+2,8 Prozent). Der im Herbst beobachtete Anstieg der Energiepreise sei durch die jüngsten Preisrückgänge weitestgehend ausgeglichen.

Spritpreise und Heizöl günstiger

Die Spritpreise sanken im Monatsvergleich - bei Superbenzin um 5,1 Prozent und bei Diesel um 4,2 Prozent. Im Jahresabstand wurde aber nur Super billiger, nämlich um 2,3 Prozent, denn Diesel verteuerte sich um 3,1 Prozent. Heizöl kostete innerhalb eines Monats um 3,6 Prozent weniger, im Jahresabstand war es 2,2 Prozent teurer, womit sich der Preisschub aber abschwächte.

Für Brennholz musste im Jänner viel tiefer in die Tasche gegriffen werden - es gab keinen Energieträger, der sich stärker verteuerte. Binnen Jahresfrist kostete Brennholz um 9,6 Prozent und im Monatsvergleich 0,8 Prozent mehr. Bei Holzpellets zeigte sich im Jahresabstand ein Preisanstieg von 4,0 Prozent und im Monatsabstand ein Zuwachs von 0,8 Prozent, wie bei Brennholz.

Fernwärme kostete im Jänner um 0,1 Prozent mehr als im Dezember, im Jahresabstand legte der Preis um 2,4 Prozent zu. Der Gaspreis verringerte sich im Monatsvergleich um 1,5 Prozent und erhöhte sich im Jahresabstand um ebenfalls 1,5 Prozent.