Das Wirtschaftswachstum in den USA hat sich nach Einschätzung der amerikanischen Notenbank Fed zuletzt abgekühlt. Angesichts der Entwicklung der Weltwirtschaft und an den Finanzmärkten sei eine "geduldige" Geldpolitik angemessen, teilte die US-Notenbank am Mittwoch in Washington mit. Sie bestätigte damit ihre abwartende geldpolitische Haltung.
Zugleich hat die US-Notenbank Fed ihre Zinserwartungen deutlich nach unten angepasst. Wie aus den am Mittwoch nach der geldpolitischen Sitzung veröffentlichten Zinsprognosen der Notenbanker hervorgeht, wird heuer keine Zinsanhebung mehr erwartet. Zur Jahreswende hatte die Fed noch zwei Anhebungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Für kommendes Jahr wird eine Zinserhöhung in Aussicht gestellt.
Wirtschaftswachstum hat sich zuletzt abgeschwächt
Die Zinsprognosen der Notenbank ergeben sich aus den Erwartungen der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC. Sie gelten an den Märkten als wichtiges Signal, wohin die Notenbank mittelfristig mit ihrer Geldpolitik steuert. Die Fed hatte zuvor ihren Leitzins in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent belassen. Dieser Entscheidung stimmten alle Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) zu.
Die Fed drückt aber auch bei ihrer geldpolitischen Straffung auf die Bremse. In der Boomphase hatte die Notenbank damit begonnen, zuvor während der Krise aufgekaufte Anleihen wieder abzustoßen - im Wert von 30 Milliarden Dollar pro Monat. Dieses Programm soll nun von Mai an deutlich verlangsamt werden - auf 15 Milliarden Dollar pro Monat. Ende September soll es ganz eingestellt werden. Damit lässt die Fed erheblich mehr Geld auf den Märkten.
Der Arbeitsmarkt sei zwar weiter stark. Das im vierten Quartal noch solide Wirtschaftswachstum habe sich jedoch zuletzt abgeschwächt. Der Anstieg der Konsumausgaben und der Investitionen habe sich verlangsamt. Man erwartete jedoch weiterhin eine nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum. Die Gesamtinflation sei zuletzt wegen der Energiepreisentwicklung gesunken. Die Kernrate (ohne schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise) liege weiter in der Nähe von zwei Prozent.