Amazon hat am Dienstag sein erstes Verteilzentrum in Österreich vorgestellt. Am Standort in Großebersdorf (NÖ) sollen 150 Arbeitsplätze entstehen und bis zu 30.000 Pakete täglich abgefertigt werden. Die Pakete werden dann von rund 250 Fahrzeugen der Partnerlieferanten abgeholt und an die Kunden verteilt.
Amazon startete den Testbetrieb des Zentrums bereits im Oktober vergangenen Jahres. Heute Dienstag wurde dieser offiziell für beendet erklärt. Das Verteilzentrum ist das erste dieser Art in Österreich, weitere sind nach Unternehmensangaben noch nicht geplant. Auf 9.800 Quadratmetern werden täglich 25.000 bis 30.000 Pakete sortiert.
Amazon stellt Pakete selbst zu
Seit Oktober stellt Amazon in Wien selber Pakete zu und bei der Post hat sich das im Weihnachtsgeschäft schon ausgewirkt. Die österreichische Post lieferte im besonders arbeitsreichen Dezember täglich rund 115.000 Pakete aus - 2017 waren es noch 122.000.
Hunderte Millionen Umsatz
Amazon ist nicht nur ein großer Paketversender sondern dominiert auch den Online-Handel in Österreich. Das Unternehmen hat 2017 in Österreich 690 Millionen Euro Umsatz gemacht, hinzu kommen noch etwa 700 Millionen Euro, die über andere Händler auf der digitalen Plattform eingenommen wurden.
Kritik an Arbeitsbedingungen
Das europäische Netzwerk von Amazon beschäftigt rund 82.000 Mitarbeiter. In Deutschland allein gibt es 13 Logistikzentren mit 12.000 Festangestellten in Vollzeit. Dort wird Amazon jedoch regelmäßig von der Gewerkschaft Verdi wegen der Arbeitsbedingungen kritisiert. In Österreich hat die Gewerkschaft seit der Inbetriebnahme des Verteilzentrums hingegen keine Unregelmäßigkeiten kritisiert. Auch Amazon selber hebt die kollektivvertragliche Bezahlung der Mitarbeiter hervor: "Die 150 Mitarbeiter sind kollektivvertraglich abgesichert", sagte Bernd Gschaider, Direktor von Amazon Logistics.