Eigentlich importiert ja Österreich Energie – in fossiler Form – aus Saudi-Arabien; dass ein Kärntner Unternehmen Fotovoltaikanlagen zur Stromerzeugung nach Riad, die Hauptstadt Saudi-Arabiens, liefert, ist ungewöhnlich. Und das in beachtlicher Dimension: Fotovoltaikmodule im Ausmaß von 30.000 Quadratmeter liefert und montiert die Kärntner KPV-Solar, Teil der PV-Invest-Gruppe, im arabischen Königreich. 2017 haben die Klagenfurter den Auftrag zur Errichtung von Dachanlagen mit 4,3 MWp Leistung an Land gezogen (wir berichteten). Errichtet werden die Sonnenkraftwerke auf den Kopfbahnhöfen des Jahrhundertprojekts „Riyadh Metro“, das ein Gesamtvolumen von 22,5 Milliarden Dollar (19,5 Milliarden Euro) umfasst. KPV-Solar arbeitet als Subunternehmer des BACS-Konsortiums, an dem neben der US-Firma Bechtel, der saudischen Almabani und der griechischen CCC der deutsche Siemens-Konzern beteiligt ist. Die Gruppe ist für die Errichtung von zwei der sechs U-Bahn-Linien verantwortlich.

176 Kilometer Streckenlänge

Die komplette Fertigstellung der sechs U-Bahn-Linien mit 176 Kilometern Streckenlänge durch die 6,5 Millionen-Einwohner-Stadt ist 2021 geplant. Das Auftragsvolumen der Kärntner beträgt rund vier Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 3,5 Millionen Euro.

Bis zum Sommer will KPV-Solar das Projekt finalisieren: „Alle bestellten Komponenten sind vor Ort und wurden bezahlt, die Montagetätigkeiten stehen noch aus“, sagt PV-Invest-Geschäftsführer Günter Grabner. Die Arbeiten vor Ort werden gemeinsam mit einer lokalen Firma durchgeführt, die Solarpanele wurden von Kioto aus St. Veit zugekauft. Für die PV-Invest-Gruppe, in ganz Europa sowie im Iran tätig, ist Riad ein weiteres Referenzprojekt.