Das französische Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Juli bis September nicht wie bisher angenommen um 0,4 Prozent, sondern nur um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach endgültigen Berechnungen mitteilte.

Damit schnitt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone aber immer noch deutlich besser ab als die Nummer eins Deutschland, deren Wirtschaftsleistung wegen Problemen in der Autoindustrie um 0,2 Prozent schrumpfte.

Schwung geht verloren

Am Jahresende dürfte die französische Wirtschaft weiter an Schwung verlieren: Das Statistikamt rechnet nur noch mit einem Plus von 0,2 Prozent. Ein Grund dafür sind die "Gelbwesten"-Proteste, die Mitte November mit Aktionen gegen Benzinpreiserhöhungen begannen und mitten im Weihnachtsgeschäft beispielsweise Paris lähmten. Die Konsumausgaben fielen im vergangenen Monat überraschend um 0,3 Prozent.

Die Stimmung der Firmenchefs ist mittlerweile so schlecht wie seit über zwei Jahren nicht mehr: Das Geschäftsklima-Barometer gab im Dezember um drei Zähler auf 102 Punkte nach. Besonders die Einzelhändler zeigten sich pessimistisch, da ihre Geschäfte von den Protesten besonders betroffen sind. Präsident Emmanuel Macron hat mit Zugeständnissen auf die Proteste der sogenannten Gelbwesten gegen seine Steuer- und Reformpolitik reagiert, die ein Milliardenloch in die Staatskasse reißen.