Hintergrund sei ein neuer Vorwurf der Tokioter Staatsanwaltschaft, berichtete die Zeitung "Sankei" am Dienstag unter Berufung auf Insider.
Ghosn und Ex-Nissan-Manager Greg Kelly sollen demnach ihre Bezüge auch im Zeitraum von 2015 bis 2017 zu niedrig angesetzt haben - bisher war lediglich von den fünf Jahren ab 2010 die Rede. Sobald die derzeitige Untersuchungshaft am 10. Dezember beendet werde, wollten die Ermittler die beiden Manager erneut festnehmen lassen. Diese zweite Haftperiode könne bis 30. Dezember dauern. Die Staatsanwaltschaft lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
Ghosn, der auch Chef bei Renault ist, sitzt seit dem 19. November unter anderem wegen des Untreueverdachts im Gefängnis. Sein Anwalt war zunächst nicht erreichbar.
In Japan können Verdächtige zehn Tage in Untersuchungshaft genommen werden, ein Richter kann diese Frist um weitere zehn Tage verlängern. Anschließend muss die Staatsanwaltschaft Anklage erheben oder den Verdächtigen freilassen. Bei neuen Vorwürfen kann dieser Prozess wiederholt werden.