Der Automanager Carlos Ghosn bleibt in Japan in Gewahrsam. Ein Gericht in Tokio gab am Freitag einem Antrag der Ermittler statt, den festgenommenen Manager weitere zehn Tage festzuhalten, wie örtliche Medien berichteten. Ghosn muss nun vorerst bis zum 10. Dezember in Gewahrsam bleiben.

Danach muss die Staatsanwaltschaft Anklage erheben oder den früheren Nissan-Chef freilassen. Er könnte aber auch bei einer Anklage bis zu einem möglichen Prozess auf freien Fuß gesetzt werden.

Ghosn befindet sich seit dem 19. November in Untersuchungshaft, sie sollte ursprünglich am Freitag enden. Er soll jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei der Börse deklariert und sich persönlich an Firmenkapital des Autobauers Nissan bereichert haben. Nissan und Mitsubishi setzten Ghosn als Konsequenz aus der Affäre als Verwaltungsratsvorsitzenden ab.

Bei Renault - formal - weiterhin Konzernchef

Beim französischen Autobauer Renault ist der 64-Jährige formal weiterhin Konzernchef. Kommissarisch vertritt ihn allerdings derzeit die bisherige Nummer zwei Thierry Bollore.

Medienberichten zufolge haben der japanische Premierminister Shinzo Abe und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein Treffen am Rande des G-20-Gipfeltreffens angesichts des Skandals bei der Dreier-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi geplant.