Als Reaktion auf die Pläne für Werksschließungen in Nordamerika von General Motors (GM) hat US-Präsident Donald Trump dem Autohersteller mit der Streichung von Subventionen gedroht. Seine Regierung prüfe derzeit, alle staatlichen Zuschüsse an GM einzustellen, darunter jene für Elektroautos, schrieb Trump am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
GM hatte am Montag angekündigt, im kommenden Jahr 15 Prozent seiner Stellen abbauen und sieben Fabriken schließen zu wollen, davon vier in den USA. Für Trump bedeutet dies einen schweren Rückschlag. Er hat sich den Erhalt von Industriearbeitsplätzen in den USA auf die Fahne geschrieben. "Ich bin hier, um amerikanische Arbeiter zu schützen!", twitterte er nun.
Von GM-Entscheidung "sehr enttäuscht"
Trump erklärte, er sei von der GM-Entscheidung "sehr enttäuscht". Er hob hervor, dass der Konzern zwar Werke in den US-Bundesstaaten Maryland, Michigan und Ohio schließen wolle, jedoch keine in China und Mexiko.
Der US-Präsident erinnerte daran, dass GM nach der Finanzkrise des Jahres 2008 von der Regierung des damaligen Präsidenten Barack Obama durch ein massives Rettungsprogramm vor dem Aus bewahrt worden war. "(...) und dies ist der Dank, den wir bekommen!" schrieb er.
Bereits am Vortag hatte Trump seiner Empörung über die GM-Pläne Luft gemacht. Er berichtete, dass er mit Konzernchefin Mary Barra "sehr hart" über die Sparpläne telefoniert habe.
Marktbedingungen im Wandel
Barra hatte die radikalen Umstrukturierungs- und Sparpläne mit den "sich wandelnden Marktbedingungen" begründet. Schwerpunktmäßig will sich GM künftig auf die Produktion der in den USA überaus beliebten geländegängigen Limousinen (SUVs) und Kleinlaster mit offener Ladefläche (Pickups) konzentrieren.
Auch will der Konzern die Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen und Elektroautos vorantreiben. Die Produktion herkömmlicher Pkw von kleiner und mittlerer Größe will das Unternehmen hingegen weiter zurückfahren.