Auf den ersten Blick mag es überraschen: Verkehrsclub Deutschland, der sich Umweltschutz und Ökologie auf seine Fahnen heftet, hat in seiner aktuellen "Auto-Umweltliste 2018/2019" exakt 61 Empfehlungen für den Neuwagenkauf abgegeben. Und mitten in der emotional-hitzig geführten Diesel-Debatte und weiteren drohenden Diesel-Fahrverboten in deutschen Städten, finden sich auf der Liste nicht weniger als 22 Diesel-Autos. Wie passt das mit der Eigendefinition dieser Liste zusammen, in der es heißt: "In der VCD Auto-Umweltliste 2018/2019 finden Verbraucher nur solche Autos, die aufgrund ihrer geringen Schadstoffwerte auch künftig in deutsche Innenstädte fahren können und die wegen ihres niedrigen Verbrauchs aus Klimasicht vertretbar sind."
Wovor gewarnt wird
Die angeführten Diesel-Modelle "halten die Euro 6d-TEMP-Abgasnorm ein und sind durch einen SCR-Katalysator nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße sauber", wird von den VCD-Experten betont. Neben den 22 Diesel-Modellen sind auch 21 sparsame Benziner, acht Benzin-Hybride, sieben reine Elektroautos, zwei Plug-In-Hybride und ein Erdgasfahrzeug auf der Liste enthalten.
Als Dieselfahrzeug schneide u. a. der Peugeot 308 SW Blue HDi 100 gut ab. Auch der "Active Tourer 216d 6-Gang Manuell" und "Gran Tourer 216d Manuell" sowie der "320d Efficient Dynamics Edition Manuell" und der "X2 sDrive 18d" von BMW sind enthalten. Hinzu kommen Diesel-Modelle von Citroen, Dacia, Kia, Mini, Renault und Volvo. Einen exakten Überblick über sämtliche Empfehlungen gibt's hier
"Alle vom VCD gelisteten Autos stoßen nach dem neuen, realitätsnäheren Prüfverfahren WLTP maximal 135 Gramm CO2 pro Kilometer aus", wird betont. Dies entspreche einem Verbrauch von 5,1 Litern Diesel und 5,7 Litern Benzin. Zudem betrage der Fahrlärm der Autos nicht mehr als 73 Dezibel.
Zu den empfehlenswerten Wagen zählt der VCD zudem unter anderem den Toyota Prius Hybrid. Auch Benzin-Direkteinspritzer mit Partikelfilter wie der Ford Focus EcoBoost und das kleine Erdgasauto eco up! von Volkswagen werden empfohlen. Der VCD warnte hingegen vor dem Kauf neuer Dieselautos der Euro-6c-Norm und von Benzin-Direkteinspritzern ohne Partikelfilter.