Der Konjunkturindikator des Instituts lag im August so hoch wie im Juli, ging also nicht wie davor zurück. Unverändert werden für heuer 2,8 Prozent reales BIP-Plus und 2,0 Prozent für 2019 erwartet. Günstig wirken die kräftige Inlandsnachfrage und der wieder flottere Export.

Die Verschlechterung der Konjunkturstimmung in der ersten Jahreshälfte habe sich nicht mehr weiter fortgesetzt, erklärte die Bank Austria am Freitag. Die Verbesserung der Lage am österreichischen Arbeitsmarkt sei durch die Abschwächung des Konjunkturaufschwungs seit dem Frühjahr "beendet" worden, ausschlaggebend sei die Verlangsamung des Beschäftigungswachstums: "Die zusätzlich auf den Arbeitsmarkt drängenden Arbeitskräfte können nicht mehr vollständig aufgenommen werden", so Ökonom Walter Pudschedl.

"Stabilisierung des Wachstumstempos"

Im Jahresschnitt 2018 erwarte man 7,7 Prozent Arbeitslosenquote, für 2019 nur eine moderate Verbesserung auf 7,6 Prozent, zumal sich zunehmend strukturelle Probleme zeigten: "Die qualifikatorische Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage am heimischen Arbeitsmarkt dürfte in den vergangenen Monaten abgenommen haben."

Erstmals heuer habe der Konjunkturindikator sein Vormonatsergebnis gehalten "und signalisiert damit eine Stabilisierung des Wachstumstempos der Wirtschaft", so Chefökonom Stefan Bruckbauer in einer Aussendung. Im dritten Quartal werde der BIP-Anstieg "zumindest 2,5 Prozent im Jahresvergleich erreichen", nach 3,4 Prozent im ersten und 2,3 Prozent im zweiten Vierteljahr.

Kraftvolle Inlandsnachfrage

Zu verdanken sei das stabilere Wachstumstempo der anhaltend kraftvollen Inlandsnachfrage, die vom Optimismus der Konsumenten und der Hochstimmung am Bau gestützt werde. Zudem habe sich der Abwärtstrend der Auslandsnachfrage eingebremst und es seien erste Anzeichen einer Trendumkehr erkennbar. Das internationale Exportumfeld habe sich wieder gefestigt. Seit Ende des Sommers seien die Auslandsaufträge für die heimische Industrie wieder angestiegen, insbesondere aus Deutschland. Auch abseits der Exporteure sei die Stimmung weiter ausgezeichnet, so habe der Verbraucheroptimismus auf die Dienstleister durchgeschlagen. In Summe sei "die Konjunkturstimmung in Österreich seit nunmehr einem Jahr deutlich besser als auf gesamteuropäischer Ebene".

Aufgrund der aktuellen Indikatoren ist Bruckbauer "wieder optimistischer hinsichtlich des vorhandenen Rückhalts für die heimische Exportwirtschaft durch den globalen Handel". Auch die durch die Steuerreform gestärkte US-Wirtschaft strahle weiterhin positiv auf die Konjunktur in Europa aus. Trotz geopolitischer Unsicherheiten wie etwa dem Brexit sollte die fundamentale Stärke der europäischen Wirtschaft und die näher rückende Normalisierung der Geldpolitik durch die EZB den Aufwärtstrend stützen.

Wichtigste Stütze des Wirtschaftswachstums über den Jahreswechsel 2018/19 hinaus werde der private Konsum bleiben. Die Unterstützung durch die Investitionen werde dagegen etwas nachlassen.