Der börsennotierte Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine hat seinen Gewinn im ersten Quartal 2018/19 auf dem Niveau des Vorjahres gehalten - der Überschuss nach Steuern verharrte bei 294,3 Mio. Euro (plus 0,6 Prozent). Die Hochofen-Großreparatur in Linz reduzierte die Produktionsmenge. Hinzu kommt eine Wartungsunterbrechung in der HBI-Anlage in Texas, wie das Unternehmen mitteilte.
Insgesamt sei das Marktumfeld zunehmend durch handelspolitischen Protektionismus geprägt - Stichwort Straf- und Vergeltungszölle. Dennoch entwickelten sich die großen Volkswirtschaften im Berichtszeitraum weiter auf hohem Niveau. In Europa hätten sich heuer im ersten Halbjahr allerdings bereits erste ökonomische Auswirkungen des derzeit laufenden EU-Ausstiegs der Briten bemerkbar gemacht.
"Hervorragende Automobilkonjunktur"
Der Umsatz der voestalpine stieg im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2018/19, das Ende März 2019 endet, um 6,7 Prozent auf 3,47 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür war vor allem die beschleunigte Nachfrage aus der Automobilindustrie. Bei der voestalpine wirkten sich inmitten der "hervorragenden Automobilkonjunktur" die Hochläufe neuer Anlagen in Nordamerika auf den Ertrag aus. Daneben zeigten auch die Abnehmerbranchen Öl- und Gas eine steigende Dynamik, der Bau- und Maschinenbausektor sei robust. Erstmals seit längerem habe auch der Eisenbahninfrastrukturbereich wieder positive Tendenzen gezeigt - allerdings nur im Nachfragevolumen, nicht bei den Preisen, die hier erzielbar sind.
Gefahr: Zunehmender Protektionismus
Im operativen Geschäft ließ die voestalpine im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres etwas nach - der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich geringfügig um 0,2 Prozent auf 513 Millionen Euro, die EBITDA-Marge ging von 15,8 auf 14,8 Prozent zurück. Der operative Gewinn (EBIT) sankt um 1,5 Prozent oder 5 Millionen Euro auf 323,8 Millionen Euro. Die EBIT-Marge verschlechterte sich von 10,1 auf 9,3 Prozent. Der Gewinn je Aktie stieg dennoch um 2,5 Prozent von 1,18 auf 1,21 Euro. Die Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) verbesserte sich im Jahresabstand von 53,8 auf 49 Prozent.
Die gute Konjunktur wird laut Einschätzung der Voestalpine auch im Herbst und bis zum Ende des Kalenderjahres 2018 anhalten. Die einzige Gefahr sei der zunehmende Protektionismus im internationalen Handel. Für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 rechnet das Management mit einem EBITDA und EBIT "in etwa auf Vorjahresniveau".