Börsianer blicken erneut positiver auf die Wirtschaft in der Eurozone. Der entsprechende Konjunkturindex stieg im August um 2,6 auf 14,7 Zähler, wie die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer Umfrage unter mehr als 900 Investoren mitteilte. Das ist der zweite Anstieg in Folge.
"Die Anleger honorieren damit die Entspannungssignale im Handelsstreit der EU mit den USA", erklärte Sentix-Experte Manfred Hübner. US-Präsident Donald Trump sagte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker vorvergangene Woche überraschend zu, vorerst auf Sonderzölle auf europäische Autos zu verzichten. Stattdessen soll es Verhandlungen zum Abbau von Handelsbarrieren geben.
"Eine vollständige Entwarnung kann noch nicht gegeben werden", sagte Hübner. Schließlich liege der Teil-Index für die Konjunkturerwartungen noch immer im negativen Bereich. "Aber die Anleger sehen offenbar die Gefahren aus einer Eskalation des von US-Präsident Trump initiierten Handelsstreits inzwischen deutlich geringer."
Deutschland als größte Volkswirtschaft der Eurozone und Export-Europameister ist besonders von den Spannungen im Welthandel betroffen. Hier kletterte das Sentix-Barometer um 4,2 auf 20,4 Punkte. "Die Entwarnung im Handelsstreit mit den USA kommt Deutschland deutlich zugute", sagte Hübner. "Denn die Aussicht auf Strafzölle für die wichtige Autoindustrie war ein Stimmungskiller."