Der verhaftete und mittlerweile beurlaubte Audi-Chef Rupert Stadler hatte am Montag nach seiner Festnahme noch die Aussage verweigert, will sich aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft ab heute vernehmen lassen. Er wartet zur Zeit im Untersuchungsgefängnis in Augsburg auf seine erste Vernehmung. Die Münchner Staatsanwaltschaft beabsichtige, ihn noch diese Woche zu vernehmen, sagte eine Sprecherin. Stadler habe bereits mitgeteilt, dass er sich nach Beratungen mit seinem Verteidiger zur Sache äußern werde, hieß es zuletzt.
Stadler ist der erste Unternehmenschef, der wegen des Dieselskandals in Untersuchungshaft genommen wurde. Der 55-Jährige leitete Audi für elf Jahre. Für den VW-Konzern arbeitet er bereits seit 1990. Er hat enge Verbindungen zu den Eigentümerfamilien des Mutterkonzerns, Porsche und Piech.
Eine Frist für die Untersuchungshaft gibt es in Deutschland nicht, aber die Staatsanwaltschaft muss in Haftsachen beschleunigt arbeiten. Nach sechs Monaten muss das Oberlandesgericht auf jeden Fall prüfen, ob eine weitere Inhaftierung noch gerechtfertigt ist.