Für die Zustimmung muss Bayer aber einen hohen Preis bezahlen - das grüne Licht gab es nur unter der Bedingung, dass milliardenschwere Geschäftsanteile veräußert werden. Dies teilte das US-Justizministerium am Dienstag mit.
Bayer will durch den rund 62,5 Milliarden Dollar (54,1 Milliarden Euro) teuren Zukauf zum weltweit führenden Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln aufsteigen. Es handelt sich um die bisher größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland.
Starke Vorbehalte der US-Behörden
Die US-Behörden hatten jedoch starke Vorbehalte und stuften die geplante Transaktion wegen zu hoher Marktmacht eigentlich als illegal ein. Um dennoch eine Genehmigung zu erhalten, musste Bayer dem Justizministerium zufolge dem größten Kompromiss zustimmen, der jemals bei einer Übernahme in den USA vereinbart wurde.
Insgesamt müsse sich der Konzern von Geschäftsteilen im Wert von rund neun Milliarden Dollar - darunter fast das gesamte eigene Saatgutgeschäft - trennen, damit bei der Fusion mit Monsanto keine Nachteile für Wettbewerber und Verbraucher entstünden. Ein Sprecher des Justizministeriums in Washington bezeichnete die Einigung als "historischen Vergleich". Das Ministerium reichte zugleich mit einer formalen Klage gegen die Übernahme den vereinbarten Vergleich mit Bayer beim zuständigen Gericht ein - ein Richter muss dem Kompromiss also noch abschließend zustimmen.
Bayer ist damit fast am Ziel
Bayer ist bei der im September 2016 angekündigten Transaktion damit nun fast am Ziel. Im März hatten bereits die EU-Wettbewerbshüter grünes Licht gegeben, zuvor die Behörden anderer wichtiger Länder wie China, Südafrika und Brasilien. In Mexiko und Kanada stehen die Genehmigungen noch aus.
Während der Schwerpunkt im Agrargeschäft bei Bayer bisher auf Pflanzenschutzmitteln lag, ist Monsanto vor allem bei Saatgut stark. Mit der Übernahme gehen aber große Imagerisiken einher. Monsanto steht vor allem wegen des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat, den einige Forscher als krebserregend einstufen, und genmanipulierten Saatguts massiv in der Kritik. Umweltgruppen haben den Konzern aus St. Louis im US-Bundesstaat Missouri schon lange auf dem Kieker. In den USA gibt es zudem zahlreiche Klagen von Landwirten und Gärtnern.
Schleppende Entwicklung
In letzter Zeit lief es bei Monsanto eher schleppend. Im vergangenen Geschäftsquartal (bis Ende Februar) gingen die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreswert leicht zurück. Insgesamt brachte es das rund 20.000 Mitarbeiter zählende Unternehmen zuletzt auf einen Jahresumsatz von rund 14,6 Mrd. Dollar.
Bei Bayer steuerte die Agrarsparte 2017 mit 9,6 Mrd. Euro gut ein Viertel zu den Gesamterlösen bei, die jüngst allerdings ebenfalls stagnierten. Die Leverkusener hatten Ende 2017 weltweit 99.820 Beschäftigte, davon mehr als 20.000 in der Agrarsparte.