Ein Redner auf der Kundgebung wird auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sein, kündigte die Staatskanzlei in Erfurt an. Er werde auch am Demonstrationszug teilnehmen.

Die Opel-Beschäftigten in Eisenach werden demnach auch von Kollegen aus den Opel-Standorten Kaiserslautern und Rüsselsheim unterstützt.

Unter dem Druck des Mutterkonzerns PSA versucht Opel derzeit, seine Kosten massiv zu senken. Das Unternehmen will die Erhöhung im Metall-Tarifvertrag von 4,3 Prozent für dieses Jahr stunden. Anderenfalls soll es keine Investitionen in das Werk Eisenach geben.

Zugeständnissen bei Lohn und Arbeitszeit

Betriebsräte und die deutsche Gewerkschaft IG Metall fordern die Einhaltung der geltenden Verträge. Demnach müssen die Standorte bis 2020 gesichert und auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden.

Opel-Standorte außerhalb Deutschlands erhielten unterdessen schon Zusagen für neue Modelle und Produkte, meist bezahlten sie dafür mit Zugeständnissen bei Lohn und Arbeitszeit. Die Gewerkschaften aus Großbritannien und aus Frankreich, wo der PSA-Chef schon einen harten Sparkurs durchsetzte, kritisierten die IG Metall, die Last auf den Rest der Gruppe abwälzen zu wollen.

Im Opel-Werk in Wien-Aspern werden rund zehn Prozent der 1400 Stellen gestrichen, wie seit Anfang April bekannt ist. Im Wiener Werk werden Motoren und Getriebe hergestellt.

Opel-Chef beteuert Investitionsbereitschaft 

Opel-Vorstandschef Michael Lohscheller hat unterdessen die Investitionsbereitschaft des Unternehmens für die deutschen Werke beteuert. Das Beispiel Eisenach zeige, dass die Pläne bereits auf dem Tisch lägen, erklärte der Manager am Montag in einer Botschaft an die mehr als 18.000 Mitarbeiter in den deutschen Werken.

Die Pläne könnten aber noch nicht umgesetzt werden, weil das notwendige Niveau der Wettbewerbsfähigkeit noch nicht erreicht sei.

"Horror-Szenarien"

Die Pläne für Eisenach stellten sogar eine Verbesserung des bestehenden Tarifvertrages dar, führte Lohscheller im Gegensatz zu Aussagen der IG Metall erneut aus. Bereits im ersten Halbjahr 2019 könne die Produktion eines neuen Fahrzeugs beginnen, das ab 2020 auch in einer Elektro-Hybridversion herzustellen wäre. Berichte über mögliche Schließungen der Werke Eisenach und Kaiserslautern nach gescheiterten Verhandlungen bezeichnete der Opel-Chef als "Horror-Szenarien".