Josef Donhauser, Chef des DoN-Caterings, das mit April die ÖBB-Bordrestaurants übernimmt, sieht eine "reibungslose Übergabe seitens Do&Co nicht gewährleistet und sabotiert". Henry am Zug von Do&Co hatte die Versorgung der ÖBB-Fahrgäste in den vergangenen Jahren über. Der Wechsel verläuft keineswegs friktionsfrei, hört man Donhauser zu. Do&Co reagierte auf eine kurzfristige Anfrage vorerst nicht.
"Wir haben noch keinen Zugriff auf die Mietflächen für die logistische Servicierung der Züge", kritisierte Donhauser im APA-Gespräch Do&Co. "Wir würden uns gerne mit positiven Dingen und den Bedürfnissen der Bahngäste auseinandersetzen und unsere Energie in die Steigerung der Qualität legen. Wir verstehen nicht, warum wir uns mit der Blockadepolitik auseinandersetzen müssen."
Mehraufwand gehe "in die Huderttausenden Euro"
DoN müsse nun Ersatzlogistik schaffen. Man baue Container auf an den sechs Logistikstandorten für das Bahncatering. Mehraufwände würden derzeit noch erhoben. "Es geht in die Hunderttausenden Euro", sagte Donhauser. Do&Co habe auch mitgeteilt, an den Mietflächen für die logistische Servicierung der Züge Stromleitungen und Sprinkleranlagen auszubauen, als man den geplanten Ablauf der Übergabe erfragen wollte.
Donhauser betonte, dass es bei der Ablösevereinbarung an sich kein Problem gebe. "Wir haben zugesagt, dass wir die von Henry am Zug geforderte Summe zahlen werden." Aber es gebe praktisch keine Kommunikation mehr mit Henry am Zug auf Ebene der Geschäftsführer.
Erschwert werde eine reibungslose Übergabe zudem davon, dass Henry am Zug "nur spärlich Daten übermittelt". Das betrifft etwa Dienstpläne.
Beeinträchtigungen nicht auszuschließen
Nun sind anfangs Beeinträchtigungen im Catering nicht auszuschließen, bedauerte Donhauser gegenüber der APA. "Wir bitten die Zuggäste schon jetzt um Verständnis, auch wenn es auszuschließen ist, dass es irgendwo gar keine Bewirtschaftung geben wird. Vereinzelt sind Beeinträchtigungen aber möglich." Man arbeite auf Hochtouren um diese so gering wie möglich zu halten.
Auf Nachfrage betonte Donhauser auch, dass beim Wechsel von seinem Unternehmen "e-express" zu Henry am Zug 2012, eine "perfekte Übergabe" gewährleistet worden sei. "Do & Co startete damals sogar mit dem selben Geschirr und den gleichen Speisen, die Dienstpläne wurden weitergeschrieben. Alle Mietflächen wurden eingeräumt übergeben - umso weniger verstehe ich die jetzige Situation."
Do&Co: Übergeben ordnungsgemäß an DoN
Do&Co hat am Mittwochabend auf die Vorwürfe reagiert. Demnach übergebe Henry am Zug "ordnungsgemäß" an den neuen Betreiber. Der Streit scheint sich den Do&Co-Angaben zufolge auch ums Geld zu drehen.
"Henry am Zug hat einen Bewirtschaftungsvertrag bis zum 31.März 2018, wird diesen selbstverständlich erfüllen und auch eine ordnungsgemäße Übergabe durchführen", teilte Do&Co auf APA-Anfrage schriftlich mit. "Im Zuge dieses Prozesses wurden alle relevanten Daten und Informationen (z.B. Die kompletten Umlaufpläne und die Dienstpläne) bereits rechtzeitig und vollständig übergeben."