Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins um 0,25 Punkte auf einen Zielkorridor von 1,25 bis 1,50 Prozent erhöht. Die Federal Funds Rate, zu der sich Banken gegenseitig über Nacht kurzfristige Kredite geben, steigt damit zum dritten Mal im Jahr 2017, teilte die Bank am Mittwoch nach der Sitzung ihres Offenmarktausschusses in Washington mit.
Die US-Notenbank setzt damit ihren Kurs der Normalisierung ihrer Geldpolitik fort. Vorausgegangen war ein Jahrzehnt der extrem niedrigen Zinsen nahe der Nulllinie, mit dem Ziel, die Wirtschaft aus den Folgen der Finanzkrise zu führen.
Inzwischen wächst die US-Wirtschaft stabil. Der Arbeitsmarkt wuchs im November um weitere 228.000 Stellen, die Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent ist historisch niedrig. Die Fed rechnet auch für nächstes Jahr mit stabilen Konjunkturdaten.
Letzte Zinsänderung unter Yellen
Die Zinsanhebung am Mittwoch war mit hoher Wahrscheinlichkeit die letzte Zinsänderung der Federal Reserve unter der Regie von Notenbankchefin Janet Yellen. Zwar steht kurz vor ihrem Abtritt am 31. Januar und 1. Februar nochmals eine zweitägige Sitzung des Offenmarktausschusses an. Dann wird jedoch keine Zinsänderung erwartet.
Anschließend übernimmt Jerome Powel die Geschicke der US-Notenbank. Er war von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen und vom Senat bestätigt worden. Powell gilt als Vertrauter von US-Finanzminister Steven Mnuchin. An den Märkten wird deshalb darüber spekuliert, ob der Einfluss der US-Regierung auf die grundsätzlich unabhängig agierende Notenbank steigen könnte.
Yellen warnt eindringlich vor Bitcoin
Yellen nutzte ihren Auftritt auch, um eindringlich vor der Digitalwährung Bitcoin zu warnen. Der Bitcoin sei eine "hoch spekulative Anlageform", so Yellen auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung der Fed. Ihrer Einschätzung nach ist der Bitcoin, der zuletzt durch rasante Kursgewinne für Schlagzeilen sorgte, keine stabile Wertanlage.
Zuvor hatten bereits zahlreiche andere Währungshüter mehr oder weniger eindringlich vor den Gefahren der Digitalwährung für den einzelnen Anleger gewarnt. Die US-Notenbankchefin misst dem Bitcoin im internationalen Zahlungssystem insgesamt allerdings nur eine geringe Rolle bei - trotz der jüngst aufgelegten Bitcoin-Terminkontrakte an einer großen US-Börse.