Man gehe intern Hinweisen nach, dass "bestimmte technische Werte" der Fahrzeuge mit Pkw-Zulassung nicht mit den behördlichen Vorgaben übereinstimmten, sagte ein Sprecher am Freitag in Hannover. Dies sei dem deutschen Kraftfahrt-Bundesamt mitgeteilt worden.
Hintergrund ist demnach, dass die bei der Zulassung angegebenen Stickoxid-Werte von VW zu niedrig angesetzt wurden. Die Software der Motorsteuerung schloss Volkswagen als Ursache dafür aus.
Der "Spiegel" hatte als erstes darüber berichtet. Laut dem Nachrichtenmagazin haben die Wolfsburger bei Tests festgestellt, dass der zulässige Grenzwert für Stickoxide bei den Fahrzeugen teilweise erheblich überschritten wird. Das Kraftfahrt-Bundesamt habe deswegen sogar einen Zulassungstopp erwogen. Als Reaktion habe Volkswagen der Behörde angeboten, ein Softwareupdate zu entwickeln und in die betroffenen Fahrzeuge einzuspielen. Von der Behörde war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Abweichungen auf den Grund gehen
Volkswagen erklärte, um den Abweichungen auf den Grund zu gehen, seien mit der Flensburger Zulassungsbehörde zusätzliche Messungen vereinbart worden. Vorsorglich habe man die Auslieferung der betroffenen Fahrzeuge ausgesetzt. Das beliebte Modell laufe weiter im VW-Werk in Hannover vom Band, werde aber nicht an die Händler ausgeliefert. Angaben zur Zahl der betroffenen Fahrzeuge und den Motortypen machte VW nicht.
Der Wolfsburger Konzern hatte vor gut zwei Jahren die Manipulation von Diesel-Abgaswerten mit einer Software zugegeben. Diese erkennt, wenn ein Fahrzeug auf dem Prüfstand steht. Weltweit sind davon rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen. Darunter ist auch der Geländewagen Amarok und der Stadtlieferwagen Caddy der VW-Transportersparte. Auf die Fahrzeuge mit dem manipulierten Dieselmotor EA189 wird derzeit eine neue Software aufgespielt. Die Wiedergutmachung des Diesel-Skandals, der in den USA aufgeflogen war, kostet den Konzern bereits mehr als 25 Mrd. Euro.