"Die Aktie ist nur noch ein Zockerpapier", sagte ein Händler am Freitag. Nach einem 40-prozentigen Kurseinbruch kurz nach Handelsbeginn auf nur noch 35 Cent, erholten sich die Titel im Tagesverlauf wieder auf 65 Cent und notierten um 8 Prozent fester.
Anfang der Woche kosteten die Titel des unter dem Verdacht der Bilanzfälschung stehenden Möbelhändlers noch mehr als drei Euro. "Keiner weiß, was im Moment bei Steinhoff abgeht. Das ist die reinste Wundertüte", sagte der Händler. Die Ratingagentur Moody's senkte ihre Bonitätsnote für Steinhoff auf "B1" von "Baa3", damit werden Anleihen des Konzerns als Ramsch bewertet.
Anleger fürchten nun den Rauswurf aus dem deutschen Nebenwerteindex MDax. "Wenn das so weitergeht, fliegen sie raus, dann reicht es wahrscheinlich nicht mal mehr für den SDax", sagte ein anderer Händler. Die auch an der Börse in der südafrikanischen Stadt Johannesburg notierten Aktien waren einst Anwärter für den Dax. Steinhoff ist nach Ikea der weltweit zweitgrößte Möbelkonzern.
Mitte der Woche trat der langjährige Vorstandschefs Markus Jooste zurück. Interimschef und Großaktionär Christoffel Wiese will nun Randgeschäfte verkaufen und die Liquidität aufpolstern. Steinhoff steht seit August im Visier der Justiz wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung. Steinhoff hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.