Egal, wie gut eine Software ist: Nach 15 Jahren ist es höchste Eisenbahn für Neues. So haben die ÖBB ihre Benutzeroberfläche auf den Ticketautomaten nach mehr als 15 Jahren im Dienst dieses Jahr auf das Abstellgleis geschickt. Die Umstellung auf die neue Oberfläche erfolgte Automat für Automat. Wenn am kommenden Sonntag die Bahn auf den Winterfahrplan wechselt, arbeiten fast alle 1000 Geräte österreichweit mit der neuen Software.

Franz Geister, Kundenmanager der ÖBB
Franz Geister, Kundenmanager der ÖBB © Juergen Fuchs

„Die alte Oberfläche stammte noch aus Vordigitalzeiten“, erklärt Franz Geister, Kundenmanager der ÖBB, und streicht die Vorzüge der Neuen hervor: „Die Optik ist modern und hell, die Oberfläche für alle, die mit PC oder Smartphone vertraut sind, selbsterklärend.“ Im Vergleich zu früher blieb kein Stein auf dem anderen. So wurde zum Beispiel die Haptik der Tastatur verbessert. Hohe Farbkontraste erleichtern die Lesbarkeit auf dem Display. Der Kaufvorgang folgt einem logischen Ablauf. Auf dem Schirm werden – je nach Standort – die beliebtesten Zielorte und Angebote nach oben gereiht und zuerst angezeigt. Tickets mit unterschiedlichen Ermäßigungen können in einem Vorgang erworben werden. Beim Kauf müssen Fahrgäste weder Tarife noch die genaue Reiseroute kennen – der Automat, er kennt über 40.000 Haltestellen in ganz Österreich, zeigt die Optionen inklusive Umstiegsmöglichkeiten an.
Neu ist auch die Integration der sieben Verkehrsverbünde, wodurch regionale und überregionale Tickets für ÖBB-Züge, Bus und Straßenbahn in einem Schritt gekauft werden können.

Nach wie vor ist der Automat das wichtigste Instrument für den Ticketkauf bei den ÖBB. Rund 60 Prozent der Fahrkarten werden so an Mann und Frau gebracht, an zweiter Stelle stehen mit 30 Prozent die Kassenschalter, App und Internet machen erst zehn Prozent aus. „Allerdings steigt dieser Bereich rasant an“, weiß Geister. Die digitale Revolution hält Einzug. Die Oberfläche, egal, ob App, Internet oder Automat, ist nun einheitlich. Laut ÖBB-Sprecher Herbert Hofer seien „die Rückmeldungen mittlerweile durchwegs positiv“. 50.000 Feedbacks von Kunden seien seit dem Start in die Verbesserung der Software eingeflossen. Und wem es nicht gefällt, kann immer noch auf den Menüpunkt „Einfache Bedienung“ ausweichen: da ist der Ticketkauf auf das Wesentliche reduziert.

Die Bahn bietet weiterhin Hilfestellungen an. An jedem Automaten steht in großen Lettern die Nummer einer Hotline, mit der man sich durch den Kauf führen lassen kann. Schließlich stehen in allen Regionen Mobilitätsberater zur Verfügung, die auch den Automaten erklären.